Betrugsverdacht bei Corona-Teststellen: Schon 33 Verfahren in Köln

Köln (dpa/lnw) - Wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit
Abrechnungen von Corona-Teststellen laufen allein in Köln inzwischen
33 Ermittlungsverfahren. Es gehe um mindestens 45 Teststellen, sagte
eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft am Montag auf
dpa-Anfrage. Ermittelt werde gegen 55 Beschuldigte, es handele sich
in der Regel um Betreiber der Stellen. Der Großteil der Verfahren
laufe schon länger. «Die Ermittlungen sind sehr umfangreich und
aufwendig», erläuterte die Sprecherin.

Die meisten Teststellen hätten tatsächlich Schnelltests vorgenommen -
es müsse nun mit hohem Aufwand genau untersucht werden, wie viele
korrekt abgerechnet und wie viele mutmaßlich gemeldet wurden, obwohl
keine Leistung erfolgte. Auch in anderen Städten laufen zahlreiche
Verfahren wegen Betrugsverdachts gegen Betreiber von
Corona-Teststellen.

Im «Kölner Stadt-Anzeiger» wiesen die Kassenärztlichen Vereinigunge
n
(KV) Kritik zurück. Man nehme den Auftrag zur Prüfung und Abrechnung

der Corona-Test sehr ernst und arbeite eng mit den
Ermittlungsbehörden zusammen, betonte etwa die KV Westfalen-Lippe.

Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft werden sich die
Ermittlungen noch hinziehen. Es werde auch einige Zeit dauern, bis es
«valide Zahlen zur Schadenshöhe» gebe, sagte die Sprecherin. Zwei
Staatsanwältinnen seien mit den Fällen befasst.