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Vielfältige Aufgaben Neuer Chef im Bremer Gesundheitsamt

Ob der Kariesbefall bei Bremer Erstklässlern oder die Legionellen-Erkrankungen Anfang des Jahres — das Gesundheitsamt Bremen war 2016 gut beschäftigt. Im Januar bekommt das Amt einen neuen Leiter.
28.12.2016, 00:00 Uhr
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Sabine Doll
Von Sabine Doll

Ob der hohe Kariesbefall bei Bremer Erstklässlern oder die schweren Legionellen-Erkrankungen Anfang des Jahres — das Gesundheitsamt Bremen war 2016 gut beschäftigt. Im Januar bekommt das Amt einen neuen Leiter.

Das Gesundheitsamt Bremen bekommt 2017 einen neuen Leiter. Am 2. Januar nimmt Jürgen Duwe nach Auskunft der Gesundheitsbehörde von Senatorin Eva Quante-Brandt (SPD) seinen Dienst in dem Gebäude an der Horner Straße auf. Der 54-Jährige bringt Erfahrung in dieser Funktion mit: Sechs Jahre lang hat der Arzt das Gesundheitsamt Hamburg-Mitte geleitet.

Davor war er mehrere Jahre in der Arbeitsmedizin tätig, für kleine und große Unternehmen, aber auch als Gewerbearzt für Landesbehörden. Zur beruflichen Vita des neuen Gesundheitsamtsleiters gehören auch Lehrtätigkeiten, zum Beispiel in der Rettungsmedizin, und die Ausbildung von Studierenden der Gesundheitswissenschaften. Jürgen Duwe löst Monika Lelgemann ab, die das Gesundheitsamt seit dem 1. März 2015 kommissarisch geleitet hat.

Das Gesundheitsamt hat viele unterschiedliche Aufgaben: Dazu gehören zum Beispiel die Schuleingangsuntersuchungen, reisemedizinische Beratung, Impfaktionen, Hygieneüberwachung und -kontrollen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen, die Bearbeitung meldepflichtiger Infektionskrankheiten wie HIV/Aids oder Hepatitis, die kinder- und jugendpsychiatrische Beratung sowie die kommunale Gesundheitsberichterstattung. Die Mitarbeiter erstellen Berichte zu bestimmten Themen.

Hoher Kariesbefall bei Bremer Erstklässlern

Zuletzt hatte das Gesundheitsamt einen Bericht zur Zahngesundheit von Grundschulkindern herausgegeben. Das Ergebnis: Kinder aus sozial benachteiligten Wohngebieten haben deutlich häufiger Karies als ihre Altersgenossen in besser situierten Stadtteilen. Die scheidende kommissarische Gesundheitsamtsleiterin Monika Lelgemann forderte: „Es besteht dringend Handlungsbedarf, die Prävention in diesen Stadtgebieten zu intensivieren.“ Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) kündigte als Konsequenz an, dass die Teilnahme an den schulzahnärztlichen Untersuchungen verpflichtend wird.

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Anfang des Jahres rief der bisher größte Legionellen-Ausbruch in Bremen das Gesundheitsamt auf den Plan: Seit November 2015 hatten sich 45 Menschen mit der Lungenerkrankung infiziert, drei ältere Patienten starben. Nach der zweiten Ausbruchswelle im März dieses Jahres informierten die Behörden die Öffentlichkeit.

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Die Quelle für den Ausbruch ist bis heute nicht gefunden, vermutet wird eine sogenannte Verdunstungskühlanlage eines Unternehmens oder eines Gebäudes im Bremer Westen. Dort hatten sich alle Erkrankten zeitweise aufgehalten. Legionellen sind Bakterien, die sich besonders in lauwarmem Wasser vermehren. Infizieren kann man sich durch das Einatmen von Wasserdampf, in dem sich Legionellen befinden. Die Folge kann eine lebensgefährliche Lungenentzündung sein.

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