An Rhein und Ruhr. . Karl-Josef Laumann will mit einer Landarzt-Quote Versorgungsengpässe beseitigen. Die NRZ stellte dem neuen NRW-Gesundheitsminister drei Fragen.

Karl-Josef Laumann will mit einer Landarzt-Quote Versorgungsengpässe beseitigen. Die NRZ stellte dem neuen NRW-Gesundheitsminister drei Fragen.

Herr Laumann, ist die Hausärzte-Versorgung Ihr größtes Problem?

Laumann: Wenn wir nichts tun, steuern wir bei der Hausärzte-Versorgung auf die wohl größte Katastrophe im Gesundheitssystem von Nordrhein-Westfalen zu. Und ich ärgere mich, dass in den vergangenen Jahren nicht gegengesteuert wurde. In den vergangenen Jahren sind grob gerechnet doppelt so viele Hausärzte in NRW in Rente gegangen wie unser Ausbildungssystem neue hervorgebracht hat.

Wie wollen Sie gegensteuern?

Wir bilden in NRW pro Jahr etwa 2000 neue Ärzte aus, davon werden gerade einmal 200 Fachärzte für Allgemeinmedizin. Es gibt Studien, die besagen, dass sich am Anfang des Medizinstudiums über 40 Prozent der angehenden Ärzte vorstellen können, als Hausarzt zu arbeiten. Am Ende sind es rund zehn Prozent. Der Allgemeinmediziner als Basis der Gesundheitsversorgung braucht in den Unikliniken einen höheren Stellenwert.

Wie wollen Sie den Status des Hausarztes in einer High-Tech-Medizin verbessern?

Wir werden ein Bündel von Maßnahmen ergreifen. Wir werden in Ostwestfalen eine ganz neue Medizinfakultät aufbauen. Und an jeder medizinischen Fakultät in Nordrhein-Westfalen soll eine Professur für Allgemeinmedizin eingerichtet werden. Außerdem erhoffe ich mir von einer Landarzt-Quote, dass künftig bis zu zehn Prozent aller Medizin-Studienplätze an junge und geeignete Leute vergeben werden, die sich für bis zu zehn Jahre zur wichtigen Arbeit als Hausarzt in unterversorgten Regionen verpflichten.