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Ärzte, Pfleger und Träger wollen Soester Klinik-Fusion

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Nicht nur, weil unser Fotograf sie um eine symbolträchtige Geste bat, demonstrieren die Verantwortlichen der beiden Soester Kliniken viel Einigkeit: Achim Meißner, Guido Ponto, Martin Krampe, Günther Garbrecht, Marion Säcker, Oliver Lehnert, Ingo Fölsing, Huschang Amir-Kabirian, Christian Larisch und Eckhard Ruthemeyer.
Nicht nur, weil unser Fotograf sie um eine symbolträchtige Geste bat, demonstrieren die Verantwortlichen der beiden Soester Kliniken viel Einigkeit: Achim Meißner, Guido Ponto, Martin Krampe, Günther Garbrecht, Marion Säcker, Oliver Lehnert, Ingo Fölsing, Huschang Amir-Kabirian, Christian Larisch und Eckhard Ruthemeyer. © Dahm

Soest – Die seit Juli laufenden Gespräche zwischen Klinikum Stadt Soest und Marienkrankenhaus stehen an einer entscheidenden Wegmarke. Der Stadtrat muss entscheiden, ob nicht nur geredet, sondern über eine Fusion verhandelt wird. Ärzte, Pfleger und Träger beider Häuser haben jetzt öffentlich Farbe bekannt

Die Mitarbeiter und Verantwortlichen wollen den Zusammenschluss, alles andere wäre nicht mehr zeitgemäß.

„Für zwei Krankenhäuser in Soest gibt es keine Zukunft mehr.“ Dies stellt Günther Garbrecht heraus. Der 69-Jährige war SPD-Landtagsabgeordneter, leitete den Gesundheitsausschuss und ist seit Herbst von den Soester Verhandlungspartnern als Moderator für die Sondierungen zwischen den beiden Soester Kliniken hinzugezogen worden. 

„Ich weiß, wie sperrig Kommunalpolitik sein kann“, sagt Garbrecht, doch in den letzten Sitzungen habe er Bewegung und Aufeinanderzugehen gespürt. „Die Politik in Soest muss zur Kenntnis nehmen, dass Ärzte, Pfleger und alle Mitarbeiter an einem Strang ziehen.“ 

Wie berichtet, hat manchen Soester Stadträten vor allem Kummer bereitet, dass sie bei einem Verschmelzen beider Häuser nicht allein mehr die entscheidende Rolle spielen. Vielmehr würde sich das Klinikum unter das Dach des Katholischen Hospitalverbunds begeben, zu dem neben dem Marienkrankenhaus weitere Kliniken in Unna und Werl zählen. 

Diesen Weg hatte bereits der Gutachter aufgezeigt, der für das städtische Klinikum um Zukunftsperspektiven gebeten worden war. 

Im Mai nun soll der Stadtrat abstimmen, ob er als Träger des Klinikums den Weg für Fusionsgespräche frei gibt. Die Ärzte beider Häuser haben längst wie auch die Beschäftigten anderer Bereiche an einem Tisch gesessen und die Lage erörtert, berichtet Prof. Achim Meißner, der Ärztliche Direktor des Klinikums. Sein Fazit: „Die Ein-Haus-Lösung ist die Zukunft, da sind wir uns sehr schnell einig gewesen.“ 

Martin Krampe, der Pflegedirektor des Hospitalverbunds, erwähnt den wachsenden Versorgungsauftrag, die immer aufgeklärteren Patienten und die zunehmend schwieriger werdende Suche nach Fachkräften, um zum Schluss zu kommen: Ein großes, gemeinsames Haus („ein Magnet mit Leuchtkraft“) bewältige solche Herausforderungen allemal besser als zwei kleine Krankenhäuser. „Wir sollten uns die Chance nicht entgehen lassen“, findet auch seine Kollegin vom Klinikum, Marion Säcker. 

Wenn der Stadtrat also mitzieht, wenn im Herbst erste Fusionsergebnisse auf dem Tisch liegen, braucht es trotzdem vermutlich noch bis 2030, bis das „neue“ Soester Krankenhaus im Westen fertig ist: Am Klinikum würde angebaut, für das Marien in der Altstadt würde nach einer anderen Nutzung gesucht. 

„Per Fingerschnapp ist das alles nicht hinzukriegen“, sagt Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer, „ein langer Atem ist schon nötig.“

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