Laumann: Kostenlose Schnelltests nicht gleich überall verfügbar

Neben den Impfungen sollen vor allem viele Tests dafür sorgen, dass
die Corona-Neuinfektionen nicht wieder in die Höhe schießen. Ab
Montag treten erste Öffnungsschritte im Handel, für Museen und Zoos
in Kraft. Die Testkapazitäten sind noch im Ausbau.

Berlin/Düsseldorf (dpa) - Das Angebot kostenloser Schnelltests wird
nach Einschätzung von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU) nicht gleich am 8. März für alle Bürger flächendeckend
verfügbar sein. «Also es ist so, dass wir nicht nächste Woche allen
Bürgern dieses Angebot machen können», sagte Laumann am Freitag in
der Bundespressekonferenz in Berlin. Die Infrastruktur für die
Schnelltests, die von geschultem Personal vorgenommen werden, müsse
für das Angebot von mindestens einem Test pro Woche für jeden Bürger

größer werden. Dabei sei nicht das Material, also die Verfügbarkeit
ausreichender Schnelltest das Problem, sondern wer sie dann mache.

Laumann zeigte sich aber davon überzeugt, dass die flächendeckende
Testinfrastruktur in NRW schnell aufgestellt werden könne.
Schnelltests würden bereits in Arztpraxen, in kommunalen Testzentren,
Apotheken und auch von privaten Anbietern durchgeführt. Nun soll
unter anderem sichergestellt werden, dass Apotheker die Schnelltests
auch außerhalb ihrer Apotheken machen könnten, wenn das Gebäude
baulich nicht für Massentests geeignet sei. Die Kreise und
kreisfreien Städte könnten weitere Impfzentren auch für die
Schnelltests eröffnen sowie weitere Anbieter bestimmen. Er verwies
auf das Testinteresse bei Drogeriemärkten.

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) machte deutlich, dass
für den Start kostenloser Schnelltests als Angebot für alle Bürger ab

der kommenden Woche ausreichend Tests vorhanden seien. Das werde
nicht überall gleich an diesem Montag der Fall sein, aber viele
Bundesländer hätten angekündigt, loslegen zu wollen. «Von diesen
Schnelltests sind mehr als genug da.» Jedes Testzentrum wisse, wo sie
zu bestellen seien, das passiere auch. Der Bund übernehme die Kosten.
Auch Selbsttests für zu Hause kämen jetzt auf den Markt, Hersteller
hätten signalisiert, 20 Millionen pro Woche herstellen zu können.

Spahn bot sich den Ländern als «Kontaktbörse» an, um Kontakt zu
Testherstellern zu vermitteln, damit Tests etwa für Schulen und Kitas
bestellt werden könnten. Positive Ergebnisse von Schnell- und
Selbsttests müssten durch einen genaueren PCR-Labortest überprüft
werden. Auch bei negativen Ergebnissen sei es weiter nötig, auf
Abstand und Masken zu achten. Nordrhein-Westfalens Landesregierung
will an diesem Samstag nach Angaben von Laumann festlegen, wie die
Tests für die Bereiche Kita und Schule organisiert werden. Die
Bundesländer sollen bis April die flächendeckende Infrastruktur für
das Angebot der kostenlosen Schnelltests an alle Bürger schaffen.

Etwa ein Drittel der Kita-Erzieher und Lehrer in Nordrhein-Westfalen
macht nach den Angaben von Laumann zufolge bisher von den angebotenen
Schnelltests des Landes Gebrauch. Erzieher und Lehrer können sich
freiwillig bis zu zwei Mal pro Woche auf Corona testen lassen. An den
öffentlichen Schulen sowie den Ersatz- und Ergänzungsschulen in NRW
gilt das erweiterte Testangebot des Landes seit dem 15. Februar bis
zum letzten Schultag vor den Osterferien, dem 26. März. Es kann nur
von Personen in Anspruch genommen werden, das im Präsenzunterricht
tätig ist. Beschäftigen in Kitas und Tageseltern können sich seit dem

15. Februar bis zu zwei Mal die Woche freiwillig testen lassen.