Grüne: Start der Corona-Impfterminvergabe ist «Voll-Katastrophe»

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Landesvorsitzende der
nordrhein-westfälischen Grünen, Mona Neubaur, sieht den Start der
Terminvergabe für Corona-Impfungen als «Voll-Katastrophe». Jetzt
müsse dringend nachgesteuert werden, damit ausreichend
Server-Kapazitäten zur Verfügung stünden, forderte Neubaur am Montag

in Düsseldorf.

Am Morgen hatte es bei der Terminvergabe Probleme gegeben: Beide
Hotline-Telefonnummern sowie die Webseite www.116117.de waren
zunächst nicht erreichbar. Seit Montag können zu Hause lebende über
80-Jährige in NRW theoretisch einen Termin vereinbaren, um ab dem 8.
Februar in Impfzentren mit einer Dosis versorgt zu werden. 

Neubaur forderte, alten Menschen auch die Möglichkeit zu bieten, sich
beim Hausarzt impfen zu lassen. Dies würde ihnen mehr Sicherheit
und Vertrauen geben, betonte die Grüne. Schließlich habe
der Pharma-Hersteller Biontech kürzlich darüber informiert, dass sein

Impfstoff durchaus innerhalb einiger Stunden verwendet werden
könne, auch wenn es in dieser kurzen Zeitspanne keine Kühlung bei
minus 70 Grad gebe. Dann könnten etwa «Impf-Nachmittag» bei
Hausärzten angeboten werden, statt zentrale Impfzentren derzeit wie
«Waschstraßen ungenutzt und von den Kommunen bezahlt vorzuhalten»,
sagte Neubaur.

Wenn sich wegen der Lieferschwierigkeiten der Pharma-Hersteller die
Hoffnung auf zügiges Impfen nicht erfülle, müsse jetzt offen gesagt
werden, wo nicht seriös mit Lockerungen gerechnet werden könne, 
beziehungsweise wo Schutzmaßnahmen mit Blick auf die gefährlicheren
Coronavirus-Mutanten sogar noch zu verstärken seien.

Neubaur forderte darüber hinaus, dass die Wirtschaftshilfen jetzt
endlich kurzfristig und unbürokratisch ausgezahlt werden.
Sogenannte November-Hilfen, die selbst im Januar noch nicht
ausgezahlt werden, seien ein weiterer Beitrag zum Vertrauensverlust
der Bürger in die Politik.