Steigende Kosten in der stationären Pflege

Pflegebedürftige müssen 2021 monatlich über 100 Euro mehr zahlen

Die finanzielle Belastung der Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen in Hamburg ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Der monatliche Betrag nahm durchschnittlich um 106 Euro auf nun 2.080 Euro zu. Das entspricht einem Plus von rund fünf Prozent. Das Bundesland liegt damit über dem Bundesdurchschnitt und ist das fünftteuerste im Bundesländervergleich sowie der teuerste Stadtstaat.

Steigerung um fast 30 Prozent in drei Jahren

Der Eigenanteil setzt sich zusammen aus den Kosten für die reinen Pflegeleistungen (EEE), den Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie dem Anteil der Bewohner an den Investitionskosten.

Der monatliche Anteil für die Pflegeleistungen hat in Hamburg von 2018 bis 2021 um rund 29 Prozent zugenommen, von 572 auf 737 Euro. Gründe für die Kostensteigerungen sind vor allem die bessere und tariflich gebundene Bezahlung des Pflegepersonals und die schrittweise Verbesserung der personellen Ausstattung der Pflegeheime.

Pflegereform noch vor der Bundestagswahl angehen

„Wir sehen die Entwicklung der Eigenanteile mit Sorge. Sie bringt viele Pflegebedürftigen an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit“, erklärt Kathrin Herbst, die Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. „Wenn nichts geschieht, werden immer mehr Menschen auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein. Noch vor der Bundestagswahl muss deshalb eine Pflegereform auf den Weg gebracht werden. Die Eigenanteile müssen dauerhaft begrenzt und der Beitragssatz in der Pflegeversicherung stabilisiert werden. Damit gute Pflege für alle bezahlbar bleibt!“

Weitere Informationen: https://www.vdek.com/LVen/HAM/fokus/Pflege.html

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com