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Hamburg Parteitage

Aydan Özoguz führt Hamburgs SPD in die Bundestagswahl

Die SPD-Abgeordnete Aydan Özoguz kandidiert erneut für den Deutschen Bundestag Die SPD-Abgeordnete Aydan Özoguz kandidiert erneut für den Deutschen Bundestag
Die SPD-Abgeordnete Aydan Özoguz kandidiert erneut für den Deutschen Bundestag
Quelle: Pressebild.de/Bertold Fabricius
Katharina Beck ist Spitzenkandidatin der Grünen in der Hansestadt, gefolgt von Till Steffen auf Listenplatz zwei. Für die CDU geht Christoph Ploß ins Rennen.

Bei drei parallel laufenden Parteitagen haben die Hamburger Landesverbände von SPD, Grünen und CDU am Sonnabend ihre Kandidatenlisten für die Bundestagswahl bestimmt. Die Vorsitzenden von SPD und Grünen, Melanie Leonhard und Anna Gallina, gaben jeweils für ihre Partei das Ziel aus, bei der Wahl am 26. September in Hamburg das beste Ergebnis zu erzielen. Der CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß, der auch für Platz eins der Liste kandidierte, betonte den Führungsanspruch der Union im Bund und appellierte an die Geschlossenheit seiner Partei.

Mit dem früheren Bürgermeister Olaf Scholz habe die SPD einen sehr guten Kandidaten, der „mit sehr guten Chancen“ ins Rennen ums Kanzleramt gehe, sagte Sozialsenatorin Leonhard. „Umfragen hin oder her, wir wollen hier in Hamburg die Wahlkreise gewinnen“, sagte Scholz‘ Nachfolger im Rathaus, Bürgermeister Peter Tschentscher. „Wir wissen besser als alle anderen, dass Olaf Scholz ein Politiker ist, der nicht nur Ziele hat, sondern der auch macht, der Wege kennt und Pläne umsetzt, die funktionieren.“

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Die Ära Merkel gehe zu Ende, sagte die scheidende Grünen-Chefin Gallina. „Und deshalb gibt es auch niemanden mehr, der das Kanzleramt verteidigt.“ Mit Annalena Baerbock hätten die Grünen die richtige Frau für das Amt. Und für Hamburg gelte: „Wir wollen die Bundestagswahl vor allen anderen gewinnen.“ Die Zahl der Hamburger Grünen-Abgeordneten im Bundestag solle „mindestens verdoppelt“ werden. Derzeit gibt es zwei Abgeordnete der Grünen aus Hamburg.

Für die CDU müsse es darum gehen, die Themen der Zeit zu verbinden, sagte Ploß. „Wir haben auf der einen Seite das große Thema Klimaschutz … und gleichzeitig haben wir nach Corona viele Fragen, die in den Bereich der Arbeitsmarktpolitik und den Bereich der Wirtschaftspolitik gehen.“ Wenn es gelinge, das zusammenzuführen, „dann treffen wir auch den Zeitgeist“. Die Frage laute: „Was kann man tun, dass die Gesellschaft nicht immer mehr in Gruppen fragmentiert?“

Die zwölf Plätze umfassende Liste der SPD wird erneut von der Wandsbeker Bundestagsabgeordneten Aydan Özoguz als Spitzenkandidatin angeführt. Mit Niels Annen, Staatsminister im Auswärtigen Amt, steht ein weiterer Kandidat mit langjähriger Erfahrung in der Bundespolitik auf Platz zwei. Es folgen Dorothee Martin, die vor einem Jahr nach dem Ausscheiden von Johannes Kahrs in den Bundestag nachgerückt war, und der Vorsitzende des Arbeits- und Sozialausschusses des Bundestages, Matthias Bartke.

Zur Spitzenkandidatin der Hamburger Grünen wurde Katharina Beck gewählt. Die Wirtschaftsexpertin aus Nord verfügt bisher über keine parlamentarische Erfahrung, ist aber seit Jahren in Beiräten und Parteigremien aktiv. Auf dem umkämpften Listenplatz zwei konnte sich Till Steffen im ersten Wahlgang gegen fünf Mitbewerber durchsetzen. Bei seiner Bewerbungsrede warf er siebeneinhalb Jahre Regierungserfahrung als Justizsenator in die Waagschale.

Am Samstagabend stand dann auch das Ergebnis für Ploß fest: Der Christdemokrat erhielt 84,3 Prozent der Ja-Stimmen, wie die Partei mitteilte. Hinter Ploß folgen Franziska Hoppermann (90,4%) aus Wandsbek und die Bundestagsabgeordneten Christoph de Vries (78,9%) und Rüdiger Kruse (74,5%). Kruse ist derzeit Bundestagsabgeordneter, ebenso wie Ploß.

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Ploß hatte Anfang der Woche für Aufsehen gesorgt, weil er im „Spiegel“ ein Verbot von gendergerechter Sprache in Behörden, Schulen und Universitäten gefordert hatte. Er wolle nicht, dass staatliche Einrichtungen eine grammatisch falsche, künstliche und ideologisch motivierte Gendersprache verwendeten, die das Trennende betone. Gegenwind bekam er unter anderem vom saarländischen Ministerpräsidenten und Parteikollegen Tobias Hans.


jlau

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