Laumann sieht Impfstraßen in Schulen kritisch

Düsseldorf (dpa) - Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU) sieht mögliche Impfungen von Kindern und
Jugendlichen in Schulgebäuden kritisch. «Damit würde man doch sehr
stark als Staat symbolisieren: Wir wollen, dass Ihr Euch impft»,
sagte Laumann am Freitag im «Morgenmagazin» von WDR 2.

Am Donnerstag hatten Bund und Länder festgelegt, dass sich Kinder ab
12 Jahren in Deutschland vom 7. Juni an gegen Corona impfen lassen
dürfen, sofern die EU-Behörde grünes Licht gibt. Am 7. Juni soll die

Priorisierung hierzulande generell aufgehoben werden. Damit sollen
sich dann auch Kinder von 12 bis 16 Jahren um einen Termin bemühen
können.

Nun müsse zunächst die Empfehlung der Ständigen Impfkommission für

das Vorgehen in Deutschland abgewartet werden, sagte Laumann. Er
rechne mit einer sehr differenzierten Empfehlung in die Richtung,
«dass der Staat ein Angebot machen muss, aber vollkommen neutral und
diskriminierungsfrei».

Klar sei, dass es keinen zusätzlichen Impfstoff für diese Gruppe
gebe, sagte der Gesundheitsminister. Bis zum Ende des Sommers werde
es aber so viel Impfstoff in Deutschland geben, dass alle, die
wollten, sich impfen lassen könnten. «Das gilt selbstverständlich
auch, wenn drei Jahrgänge dazu kommen.»