Krankenkassen fördern gesundheitliche Chancengleichheit mit neuem Programm in Hamburg-Mitte

Unter dem Dach „GKV-Bündnis für Gesundheit“ haben die gesetzlichen Krankenkassen das Förderprogramm „Kommunaler Strukturaufbau“ aufgelegt: Stadtbezirke beziehungsweise Landkreise, in denen ein hoher Anteil der Bevölkerung sozial und gesundheitlich benachteiligt ist, erhalten Unterstützung. Dies soll die gesundheitliche Chancengleichheit erhöhen - auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. In Hamburg sind die Bezirke Altona, Mitte und Harburg antragsberechtigt. Ihre Bevölkerung weist sozioökonomisch niedrigere Werte auf und ist im Bezirksvergleich am stärksten benachteiligt.

Insgesamt können in Hamburg in den kommenden zwei Jahren 630.000 Euro aus Mitteln der Krankenkassen abgerufen werden. Der Bezirk Mitte startet mit einem Ausbau von abgestimmten Angeboten zum Beispiel zur Bewegungsförderung und gesunder Ernährung in Quartierszentren. Die Bewohnerinnen und Bewohner können die Angebote sowie die Zentren nach ihren Bedarfen mitgestalten. Außerdem werden Strukturen unterstützt, die die Zusammenarbeit der Projektpartner stärken.

Sozialsenatorin begrüßt Start des Programms

Die Hamburger Krankenkassen sind erfreut über das Engagement des Bezirks Hamburg-Mitte und sehen es als wichtigen Schritt, um die Gesundheitsförderung im Sinne der Versicherten auszubauen. Diese Förderung ist eingebunden in die umfangreichen Aktivitäten der Hamburger Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung des Präventionsgesetzes. Auch Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard und Bezirksamtsleiter Falko Droßmann begrüßen den Start des Programms.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration: „Unterschiedliche Lebenslagen sollten nicht zu unterschiedlichen Chancen auf ein gesundes Leben führen. Oft genug haben sie aber doch Auswirkungen darauf. Wenn beispielsweise das Geld in der Familie knapp ist, braucht es oft noch besseren Zugang zu Angeboten der Gesundheitsförderung. Mit dem Förderprogramm der Krankenkassen können solche hilfreichen Angebote verstärkt und aufgebaut werden.“

Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung des Verbands der Ersatzkassen e.V., stellvertretend für die gesetzlichen Krankenkassen: „Besonders Menschen in belasteten Lebenssituationen oder mit gesundheitlichen Risiken können von dem Angebot profitieren. Die Krankenkassen stellen bundesweit insgesamt etwa 40 Millionen Euro über einen Zeitraum von mehreren Jahren zur Verfügung. Damit kann die gesundheitliche Chancengleichheit nachhaltig verbessert werden.“  

Falko Droßmann, Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte: „Mit dem Förderprogramm der GKV haben wir in Hamburg-Mitte die Möglichkeit, auf unsere Arbeit in der Gesundheitsförderung aufzubauen. In den kommenden Jahren entstehen außerdem neue Orte der Begegnung wie Quartiers- oder Stadtteilzentren, an denen wir Gesundheitsförderung als festen Bestandteil verankern werden. Mit wohnort- und praxisnahen Angeboten in verschiedenen Formaten werden Bewohnerinnen und Bewohner unseres Bezirks so bei einer gesundheitsförderlichen Lebensweise unterstützt.“

Menschen mit geringem Einkommen haben höheres Erkrankungsrisiko

Menschen mit geringem Einkommen oder anderen schwierigen Lebensumständen haben in Deutschland ein doppelt so hohes Erkrankungsrisiko und eine um bis zu zehn Jahre geringere Lebenserwartung als Menschen aus besser gestellten Bevölkerungsschichten.

Neben der Förderung von Strukturen haben alle Hamburger Bezirke die Möglichkeit, eine Förderung von Projekten für vulnerable Zielgruppen zu erhalten. Zentrale Anlaufstelle dafür ist das Programmbüro des GKV-Bündnisses für Gesundheit in den Bundesländern, das in Hamburg federführend für alle Krankenkassen beim Verband der Ersatzkassen e.V. angesiedelt ist. Es bietet persönliche Beratung zu den Fördervoraussetzungen und -kriterien und beantwortet Fragen zur Ausgestaltung der Vorhaben.

Das Kommunale Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit wird von allen 105 gesetzlichen Krankenkassen getragen. Die Kontaktdaten der Programmbüros und alle Informationen zum Förderangebot sind auf https://www.gkv-buendnis.de/buendnisaktivitaeten/wir-in-den-laendern/ verfügbar.

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com