Lauterbach lehnt Impfpflicht für Lehr- und Pflegekräfte ab

Berlin/Osnabrück (dpa) - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach lehnt
eine Impfpflicht für Lehrkräfte, Erzieherinnen und und Pflegepersonal
ab. Er sprach sich damit in der «Neuen Osnabrücker Zeitung»
(Mittwoch) gegen eine Forderung von Kinder- und Jugendärztepräsident
Thomas Fischbach aus.

Der SPD-Politiker sagte, die Impfquote bei Lehrkräften und
Kita-Personal sei sehr hoch. «Sie liegt nach meiner Beobachtung und
Einschätzung bei weit über 90 Prozent.» Das Problem in den Schulen
und Kitas seien nicht die nicht geimpften Erzieher und Lehrer,
sondern dass sich Kinder und Jugendliche gegenseitig ansteckten.

Zu einer Impfpflicht in Krankenhäusern sagte Lauterbach: «Und da wir
in den Gesundheitsberufen ebenfalls eine hohe Impfquote haben, sehe
ich auch keinen Grund dafür, eine Impfpflicht für Ärzte und Pfleger
einzuführen.»

Fischbach hatte der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag) gesagt:
«Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen
weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine
Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken.» Und: «Wer mit
vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt,
hat seinen Verstand ausgeschaltet.»