Pflegebedürftige müssen 2022 in Hamburg monatlich fast 90 Euro mehr zahlen

Steigende Kosten in der stationären Pflege

Die finanzielle Belastung der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflege-Einrichtungen in Hamburg ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Der monatliche Betrag nahm durchschnittlich um 88 Euro auf nun 2.168 Euro zu (von Januar 2021 auf Januar 2022). Das entspricht einem Plus von rund vier Prozent. Das Bundesland ist damit der teuerste Stadtstaat und das sechstteuerste Bundesland im Ländervergleich.

Tariflöhne und mehr Personal machen Pflege teurer

Gründe für die Kostensteigerungen sind vor allem die bessere und tariflich gebundene Bezahlung des Pflegepersonals und die verbesserte Personalausstattung der Pflegeheime.

Der Eigenanteil der Bewohnerinnen und Bewohner setzt sich zusammen aus den Kosten für die reinen Pflegeleistungen (EEE), den Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie dem Anteil der Pflegebedürftigen an den Investitionskosten.

Am kostspieligsten ist ein Pflegeheimplatz mit 2.542 Euro im Monat in Nordrhein-Westfalen, am günstigsten mit 1.588 Euro in Sachsen-Anhalt. Der Bundesschnitt liegt bei 2.179 Euro.

Ampel-Regierung muss Pflege umfassend reformieren

„Wir sehen die Entwicklung der Eigenanteile weiterhin mit Sorge. Sie bringt viele Pflegebedürftige an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit“, sagt Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. „Die Ampel-Regierung darf bei der ,kleinen Pflegereform‘ nicht stehenbleiben, sondern muss einen größeren Wurf wagen. Sonst werden immer mehr pflegebedürftige Hamburgerinnen und Hamburger auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein. Gute Pflege muss für alle bezahlbar bleiben.“

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com