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Hamburg Trotz Corona-Pandemie

In Hamburg wollen mehr junge Menschen Pflegekraft werden

Bewohner des Hesse-Diederichsen-Heims in Hamburg gehen mit Rollatoren auf einem Gang Bewohner des Hesse-Diederichsen-Heims in Hamburg gehen mit Rollatoren auf einem Gang
Bewohner des Hesse-Diederichsen-Heims in Hamburg gehen mit Rollatoren auf einem Gang
Quelle: dpa
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Nicht erst seit der Pandemie ist sichtbar geworden, dass es in der Pflege an Personal fehlt. Eine neue Ausbildung soll seit 2020 mehr junge Menschen in die Pflegeberufe locken. In Hamburg weisen die Zahlen nach oben – doch es gibt auch viele Abbrecher.

In Hamburg wollen sich mehr junge Menschen zur examinierten Pflegekraft ausbilden lassen. Im vergangenen Jahr nahmen 1585 Azubis ihre Ausbildung auf – zehn Prozent mehr als 2020, dem ersten Jahr nach dem Start der neuen, generalistisch ausgerichteten Ausbildung, wie aus einer Senatsantwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Claudia Loss und Sabine Jansen hervorgeht. Allerdings sei auch die Zahl der Abbrecher hoch.

Seit 2020 sind die vormals getrennten Ausbildungsgänge Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege bundesweit in einer Pflegeausbildung zusammengefasst. Die mit 60 Prozent meisten Ausbildungsplätze werden nach Angaben des rot-grünen Senats in Hamburg von den Krankenhäusern angeboten, 27 Prozent entfallen auf stationäre Pflegeeinrichtungen, 13 Prozent auf ambulante Pflegedienste.

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Die steigende Zahl an Pflege-Azubis sei nach der Reform der Ausbildung „mehr als nur ein gutes Zeichen“, sagte die Abgeordnete Loss. „In einer älter werdenden Gesellschaft muss auch die Pflege stärker werden und an Bedeutung gewinnen.“ Die Reform sei dabei ein wichtiger Schritt gewesen. Zudem würden die Einrichtungen in Hamburg mit der Kampagne „Das ist Pflege“, zahlreichen Förderprogrammen sowie Coaching- und Beratungsangeboten bei ihrer Suche nach den Fachkräften von Morgen unterstützt.

Mit 28,4 Prozent hat aus dem 2020 gestarteten Ausbildungsjahrgang laut Senat allerdings mehr als jeder vierte Azubi die Ausbildung wieder abgebrochen. „Für die Anfängerinnen und Anfänger im Schuljahr 2021 ist nach einem Jahr eine Abbruchquote von 10,1 Prozent zu verzeichnen“, heißt es in der Antwort. „Hier deuten die Zahlen auf einen abnehmenden Trend“, betonte Loss. „Das liegt auch an den vielfältigen Unterstützungsangeboten für Azubis in Hamburg.“

Die Abbrecherquote bewegt sich in etwa im Hamburger Mittel. 2019 hatte die Agentur für Arbeit Hamburg für die Hansestadt und alle Ausbildungsberufe eine vorzeitige Vertragslösungsquote von rund 30 Prozent genannt. Grund ist offenbar vor allem der Wunsch nach einem Wechsel, denn nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg, schafften es lediglich 7,4 Prozent nicht, einen qualifizierten Berufsabschluss zu erlangen.

Viele Faktoren müssten ineinandergreifen, „damit es gelingt, mehr Personal in die Pflege zu bekommen“, sagte die Abgeordnete Jansen, die wie ihre Fraktionskollegin Loss als Krankenschwester tätig ist. Dazu gehörten neben einer guten Ausbildung auch gute Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen. „Den Auszubildenden werden mit der neuen und vielfältigeren Ausbildung im Berufsleben deutlich mehr Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offenstehen“, sagte Jansen.

Arbeitslosenzahl in Hamburg im Januar gestiegen

Unterdessen ist die Arbeitslosigkeit in Hamburg im Januar nach vielen Monaten mit rückläufigen Zahlen nun wieder gestiegen. Insgesamt waren 73 665 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 2700 oder 3,8 Prozent mehr als im Dezember, wie die Agentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Damit ist ein seit Februar anhaltender Trend gebrochen. Damals hatte die Arbeitslosigkeit coronabedingt mit fast 87 000 Menschen ohne Job ihren Spitzenwert erreicht und sank seither jeden Monat.

Im Vergleich zum Januar 2021 sank die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 13 268 oder 15,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 6,8 Prozent, nach 6,6 Prozent im Vormonat. Im Vorjahresmonat hatte der Wert, der den Anteil der registrierten Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen angibt, noch bei 8,1 Prozent gelegen. Stichtag war der 13. Januar.

dpa/jaw

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