Verbesserte Versorgung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche

Die Krankenkassen in Hamburg und die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) haben sich auf ein Honorarpaket verständigt, das unter anderem die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Bezirken mit hoher sozialer Belastung verbessern soll. Die Verhandlungspartner einigten sich darauf, bestimmte Gesprächs- und Beratungsleistungen in der Kinder- und Jugendmedizin in den Bezirken Bergedorf, Mitte und Harburg höher als bisher zu vergüten. Die Krankenkassen fördern das Angebot mit jährlich 500.000 Euro für drei Jahre.

In den drei genannten Bezirken sind bei Kindern ab vier Jahren sowie bei Schülerinnen und Schülern häufiger chronische Krankheiten und psychische Auffälligkeiten zu erwarten als anderswo in der Hansestadt. Gleichzeitig liegen die ärztlichen Gesprächsangebote hierzu unter dem Hamburger Durchschnitt. Die Covid-19-Pandemie hat diese Situation noch verschärft.

Unterstützung für problemorientierte Gespräche

Als Ergebnis der Honorar-Einigung können Kinderärztinnen und Kinderärzte, die für chronisch kranke oder psychisch belastete Patientinnen und Patienten bestimmte Leistungen anbieten, auf diese ab dem 1. Quartal 2022 einen Zuschlag abrechnen. Die Leistungen umfassen das sogenannte problemorientierte Gespräch und die sozialpädiatrisch orientierte Beratung. Die Sozialpädiatrie befasst sich vor allem mit Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen.

Für 2022 wurde außerdem vereinbart, die Preise für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen in Hamburg um knapp drei Prozent zu erhöhen. Zudem beteiligen sich die Krankenkassen mit jeweils 1,5 Millionen Euro jährlich für die kommenden vier Jahre an den Kosten des ärztlichen Bereitschaftsdienstes „Arztruf Hamburg“.

Kathrin Herbst, Leiterin der Landesvertretung Hamburg des Verbands der Ersatzkassen e.V., stellvertretend für die gesetzlichen Krankenkassen in Hamburg: „Die gesetzlichen Krankenkassen verwalten die Gelder ihrer Versicherten und müssen bei allen Verträgen immer die Gesundheitsversorgung und die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten. Ich freue mich besonders, dass es gerade in diesen Zeiten gelungen ist, mit der Honorarvereinbarung 2022 die Versorgung mit sprechender Medizin für belastete Kinder und Jugendliche zu stärken.“

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com