Uniklinik-Chef kritisiert geringe Berufsperspektiven in Pflegeberufen

Essen (dpa/lnw) - Der Direktor der Universitätsklinik Essen,
Professor Jochen A. Werner, kritisiert die mangelnde Aufstiegschancen
und Berufsperspektiven in den Pflegeberufen. Neben der hohen
Arbeitsbelastung seien dies weitere Ursachen für den Pflegenotstand
in Deutschland. «Die Perspektive für die Pflegekräfte ist von
zentraler Bedeutung für die Zukunft dieses Berufs», sagte Werner der
Deutschen Presse-Agentur in Essen.

Das Gesundheitswesen habe sich «zu wenig gekümmert» um eine
lebenslange Planung. «Pflegekräfte verlassen eindeutig zu früh ihren

Beruf, um eine andere Tätigkeit auszuüben. Personalentwicklung und
Aufstiegsmöglichkeiten kommen daher höchste Bedeutung zu.»

Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, plädiert der Klinikchef für
«eine stärkere Personalentwicklung, angepasst an unterschiedliche
Lebensphasen und gesundheitliche Aspekte». So könnten Pflegende als
Lehrkräfte für den Unterricht eingesetzt werden, wenn sie körperlich

oder seelisch in der direkten Pflege nicht mehr arbeiten könnten.