Hamburg (dpa/lno). In der Corona-Pandemie wurde Virologin Marylyn Addo einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Nun wird sie dafür von höchster Stelle geehrt. Die Oberärztin am UKE habe herausragende medizinische und wissenschaftliche Leistungen erbracht.

Die Virologin und Oberärztin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Marylyn Addo, ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Sie wurde am Freitag für ihre herausragenden medizinischen und wissenschaftlichen Leistungen in der Erforschung von Infektionskrankheiten wie HIV, Ebola und Covid-19 sowie für ihren engagierten gesellschaftlichen Einsatz geehrt, wie die Wissenschaftsbehörde mitteilte. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Addo während der Corona-Pandemie, als die Leiterin der UKE-Sektion Infektiologie immer wieder den Stand der Wissenschaft auch für Laien verständlich erläuterte.

„Die Erfolge bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie wären ohne ihre Arbeit nicht möglich gewesen“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) bei der Verleihung der Auszeichnung im Rathaus. Addo sei nicht nur ein Vorbild für Frauen in der Wissenschaft, sondern eine zentrale Figur in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Hamburg und bundesweit. Sie freue sich, „dass wir mit Marylyn Addo eine so außergewöhnliche Medizinerin am UKE haben“. Der Verdienstorden des Bundespräsidenten ist die einzige allgemeine Auszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

Addo sagte, sie nehme die Auszeichnung stellvertretend auch für all jene entgegen, die in der Pandemie sowie auch jetzt so wichtige Beiträge zur Pflege und medizinischen Krankenversorgung geleistet hätten. Darüber hinaus sei die Ehrung eine wichtige Wertschätzung für die Arbeit der vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. „Ich möchte alle jungen Menschen, die sich für eine Karriere in der Wissenschaft interessieren, ermutigen, diesen Weg zu gehen.“

Vor ihrem Ruf als Professorin am UKE 2013 war die 1970 geborene Ärztin den Angaben zufolge unter anderem in den USA am Massachusetts General Hospital und an der Harvard Medical School in Boston. Im Zentrum ihrer Arbeit stehe der Kampf gegen viral verursachte Infektionskrankheiten. So habe sie einen der wenigen bisher in Deutschland behandelten Ebola-Patienten betreut und während der Corona-Pandemie viele Patientinnen und Patienten am UKE behandelt. Für ihre Beteiligung bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 wurde sie 2020 mit dem German Medical Award als Medizinerin des Jahres ausgezeichnet.