Hamburger Eltern haben sich im vergangenen Jahr besonders oft wegen erkrankter Kinder krank gemeldet. Die Techniker Krankenkasse (TK), bei der in Hamburg rund 500.000 Menschen versichert sind, verzeichnete demnach ein Rekordniveau bei den Anträgen auf Kinderkrankengeld.
Im vergangenen Jahr 2022 haben Hamburger Eltern 28.232 Anträge bei der TK gestellt. Das sind den Zahlen der Krankenkasse zufolge mehr als doppelt so viele Anträge wie im Jahr 2020. Damals waren es 13.742 Anträge – im Vergleich ist das ein Plus von 105 Prozent. 2022 waren es auch rund 27 Prozent mehr als 2021 (22.241 Anträge) und rund 34 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 (21.101 Anträge).
Das Rekordhoch bei den Kinderkrankengeldanträgen spiegele das Bild aus den Berichten der Kinderarztpraxen in Hamburg wider, kommentierte die Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg, Maren Puttfarcken, die Entwicklung. „Die Kinder haben mit dem RS-Virus und Erkältungskrankheiten zu kämpfen. Hinzu kommt, dass gefühlt die ganze Stadt schnupft und schnieft. Auch der Krankenstand der Beschäftigten lag im vergangenen Jahr auf einem Rekordhoch von knapp 5 Prozent.“
Das Besondere an dem Antragsrekord von 2022 sei auch, „dass die Zahl der Kindergeldanträge im vergangenen Jahr über alle Monate hinweg auf einem hohen Niveau lag. Normalerweise fällt dieser Wert in den erkältungsarmen Sommermonaten geringer aus“, so Puttfarcken.
Hamburger Eltern haben im vergangenen Jahr weitaus weniger das pandemiebedingte Kinderkrankengeld genutzt. Mit den zusätzlichen Kinderkrankentagen und Kinderkrankengeld wollte die Bundesregierung Eltern und Alleinerziehenden helfen, deren Kinder pandemiebedingt nicht oder nur eingeschränkt betreut werden oder zur Schule gehen konnten. Von entsprechenden Anträgen gab es bei der TK nur 3.508. Im ersten Jahr der Regelung 2021 waren es noch 18.291 Anträge gewesen. Damals lag der Anteil dieser Anträge am gesamten Kinderkrankengeld laut den Krankenkassen-Zahlen beinahe bei der Hälfte.