Hamburg/Frankfurt (dpa/lno). Die Zahl der Organspenden in Hamburg ist im vergangenen Jahr gesunken. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Montag in Frankfurt mitteilte, gab es 2022 in der Hansestadt 28 Organspender und -spenderinnen. Das seien 9 weniger als im Jahr zuvor und 20 weniger als im Jahr 2020. Entsprechend sank auch die Zahl der gespendeten Organe von 171 im Jahr 2020 auf 104 im Jahr 2021 und 96 im vergangenen Jahr. In den Hamburger Kliniken zählte die Stiftung nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 130 Transplantationen - nach 163 im Jahr 2021 und 139 im Jahr 2020.

Die Zahl der Organspenden in Hamburg ist im vergangenen Jahr gesunken. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Montag in Frankfurt mitteilte, gab es 2022 in der Hansestadt 28 Organspender und -spenderinnen. Das seien 9 weniger als im Jahr zuvor und 20 weniger als im Jahr 2020. Entsprechend sank auch die Zahl der gespendeten Organe von 171 im Jahr 2020 auf 104 im Jahr 2021 und 96 im vergangenen Jahr. In den Hamburger Kliniken zählte die Stiftung nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 130 Transplantationen - nach 163 im Jahr 2021 und 139 im Jahr 2020.

Bundesweit haben im vergangenen Jahr 869 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet - 64 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Summe der entnommenen Organe sank demnach von 2905 auf 2662. Damit gab es in Deutschland 2022 gerade mal etwas mehr als zehn Spender pro eine Million Einwohner. Gleichzeitig stehen rund 8500 Menschen in Deutschland auf den Wartelisten für ein Organ. „Wir stehen bei der Organspende immer noch vor großen Herausforderungen“, sagte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel.

Es sei an der Zeit, „die Organspende endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen“, sagte Rahmel. Umfragen zeigten immer wieder, dass acht von zehn Bürgern die Organspende befürworteten. Angehörige entschieden sich aus Unsicherheit aber trotzdem häufig dagegen. Hier könne nur Aufklärung etwas verändern - und möglicherweise auch eine Widerspruchsregelung.

Angesichts der deutlich gesunkenen Organspendezahlen dringt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf einen neuerlichen Anlauf für grundlegend neue Spenderegeln. „Das geltende Gesetz ist gescheitert“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Viele Menschen seien zwar zur Organspende bereit, dokumentierten das aber nicht. „Deswegen sollte der Bundestag einen erneuten Anlauf nehmen, über die Widerspruchslösung abzustimmen.“

Widerspruchslösung bedeutet, dass alle Menschen zunächst automatisch als Spender gelten sollen - außer man widerspricht. Ein erster Anlauf hierzu war im Januar 2020 gescheitert. Stattdessen beschloss der Bundestag eine Gesetzesregelung, wonach Organspenden nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt bleiben.