Bessere Versorgung bei Osteoporose

Disease-Management-Programm Osteoporose startet zum 1. Januar 2024 - Bessere Versorgung bei Osteoporose

In Nordrhein startet das Disease-Management Programm Osteoporose. Damit werden Patientinnen und Patienten sektorenübergreifend und leitliniengerecht betreut. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) und die gesetzlichen Krankenkassen haben eine Vereinbarung für das strukturierte Behandlungsprogramm geschlossen.  

Düsseldorf, 27.11.2023 - Patientinnen und Patienten, bei denen eine medikamentös behandlungsbedürftige Osteoporose diagnostiziert wurde, können sich zukünftig in der Region Nordrhein in einem strukturierten Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) leitliniengerecht versorgen lassen. Die gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) haben jetzt die Details zur Ausgestaltung vereinbart und beschlossen. Durch die gute Zusammenarbeit aller Vertragspartner ist hiermit ein weiterer Baustein für die optimale Versorgung von chronischen Erkrankungen geschaffen worden.

 
Disease-Management-Programme sollen eine sektorenübergreifende, systematische Versorgung für chronisch kranke Menschen ermöglichen. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat im Jahr 2020 die Programminhalte und die Teilnahmekriterien für das DMP Osteoporose festgelegt. Das Programm zielt darauf, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, Stürze und damit einhergehende Frakturen zu vermeiden, die Beweglichkeit zu erhalten und zu verbessern sowie Schmerzen zu reduzieren. Damit sollen den Betroffenen eine selbstbestimmte Lebensführung und eine bessere Lebensqualität ermöglicht werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Disease-Management-Programm Osteoporose werden im Rahmen des Programms besonders geschult, wie sie neben der medikamentösen Therapie zum Erhalt ihrer Mobilität und Lebensqualität beitragen können.

„Mit dem neuen Behandlungsprogramm stärken wir die sektorenübergreifende Versorgung von Osteoporose-Erkrankten. Die Behandlung kann zielgerichteter auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten werden, da alle Leistungserbringer strukturiert zusammenarbeiten. Die Betroffenen lernen, wie sie ihre Lebensqualität möglichst lange erhalten und verbessern können“, sagt Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, im Namen der nordrheinischen Krankenkassen und -verbände. Dirk Ruiss, Leiter der vdek Landesvertretung NRW ergänzt: „Deutschlandweit leben rund 7,8 Millionen Menschen mit der Diagnose Osteoporose, die Hälfte aller Frauen über 50 Jahren ist betroffen. Das neue DMP-Angebot trägt gezielt zur Verbesserung der Versorgung der Betroffenen bei und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität.“

An der Versorgung im DMP Osteoporose sind in der Region Nordrhein Allgemeinmediziner und Orthopäden beteiligt, die sich ab dem 27. November 2023 in das Programm einschreiben können. Versorgungsstart für betroffene Patientinnen und Patienten ist der 1. Januar 2024. 

„Ich freue mich, dass das neue Behandlungsangebot nun bald im Rheinland starten kann. Die Versorgungsqualität der Osteoporose-Erkrankten wird sich durch das flächendeckend einheitliche Konzept künftig deutlich verbessern, und mit den vorgesehenen Patienten-Schulungen wollen wir auch Stürze und Frakturen mit negativen Langzeitfolgen vermeiden. Angesichts der in Zukunft wachsenden Zahl älterer Patientinnen und Patienten ist der neue DMP-Vertrag ein wichtiger Entwicklungsschritt innerhalb der hiesigen ambulanten Versorgung“, sagt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO. Weiteres Verbesserungspotential sieht Bergmann für die Zukunft in einer stärkeren Digitalisierung der derzeit noch weitgehend papiergebundenen Teilnahmeprozesse zu den DMP-Programmen.

„Gerade mit Blick auf die Zunahme multimorbider Patientinnen und Patienten müssen die entsprechenden Dokumentationsaufwände vereinfacht und die vom Gesetzgeber ermöglichte Digitalisierung zeitnah umgesetzt werden - dies würde auch die Akzeptanz von DMP innerhalb der Ärzteschaft in Zukunft noch weiter erhöhen“, ergänzt Dr. med. Carsten König, stellv. KVNO-Vorsitzender.


Info zu Osteoporose:

Osteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der mehr Knochengewebe abgebaut als wieder aufgebaut wird. Umgangssprachlich wird Osteoporose auch Knochenschwund genannt. Durch die Abnahme von Knochenmasse werden die Knochen dünner und poröser. Die Gefahr von Knochenbrüchen steigt. Es erkranken mehr Frauen als Männer an Osteoporose. Um sich im Disease-Management-Programm Osteoporose einzuschreiben, gilt für Frauen und Menschen mit unbestimmtem oder diversem Geschlecht das Mindestalter von 50 Jahren, für Männer 60 Jahre.

Gemeinsame Pressemitteilung (27.11.2023) Gem. PM DMP Osteoporose

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Pressesprecher
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