Stiftung Patientenschutz fordert Qualitätsprüfung für Ärzte

Berlin (dpa) - Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat
Qualitätsprüfungen bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in
Deutschland gefordert. «Die Entbudgetierung allein ist keine
Zauberformel für alle Probleme», sagte Vorstand Eugen Brysch am
Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Gesundheitsminister
Karl Lauterbach (SPD) hatte angekündigt, dass für Hausarztpraxen
geltende Obergrenzen bei der Bezahlung wegfallen sollen.

Brysch sagte: «Patientinnen und Patienten brauchen vor allem eine
verlässliche und gute ambulante medizinische Versorgung.» Doch
Qualität und Therapieerfolg würden im niedergelassenen Bereich nicht
überprüft. «Weiterhin wird für gute und schlechte Leistung das
gleiche Geld bezahlt.» Ärztinnen und Ärzte hätten folglich nichts
davon, wenn sie sich besonders engagierten - etwa durch viele
Hausbesuche. «Daran krankt das über 46 Milliarden Euro teure System.»

Zuletzt hatten die Krankenkassen 46,3 Milliarden Euro für ärztliche
Behandlungen ausgegeben (2022).

Zudem forderte Brysch eine Regelung für eine Extra-Honorierung für
alte und pflegebedürftige Menschen, die als neue Patientinnen und
Patienten in eine Praxis kommen. Eine entsprechende Regelung für alle
neuen Patienten war Anfang vergangenen Jahres abgeschafft worden.