Digitale Versorgung bei Hausärzten
Lokalzeit OWL. 15.01.2024. 03:16 Min.. Verfügbar bis 15.01.2026. WDR. Von Matthias Heise.
Innovation in der Patientenversorgung im Sauerland
Stand: 16.01.2024, 18:50 Uhr
Mit einem neuen Beruf wollen ein Computerexperte und ein Hausarzt aus dem Sauerland die medizinische Grundversorgung auf dem Land verbessern. Ihre Lösung: ein DIHVA. Ein Digitaler Hausärztlicher Versorgungsassistent.
Von Matthias Heise
Stefan Spieren ist Hausarzt aus Überzeugung. Doch statt ausreichend Zeit für die Behandlung seiner Patienten zu haben, muss der Wendener auch Untersuchungen machen, die eigentlich auch Nicht-Mediziner durchführen könnten. Deswegen hat Spieren gemeinsam mit Alexander Baasner das Berufsbild des DIHVA erfunden.
Mobile Außenstelle der Hausarztpraxis
Lunge abhorchen, Blutdruck messen oder in den Hals schauen: Diese Untersuchungen machen DIHVAs wie Alexander Baasner
Alexander Baasner als Digitaler Hausärztlicher Versorgungsassistent horcht Lungen ab, misst den Blutdruck oder schaut Patienten in den Hals. Einfach zu bedienende Geräte in einem Rucksack liefern ihm dabei bis zu 50 diagnostische Werte. Nach den Untersuchungen werden alle Daten des Patienten dann digital seinem Arzt übermittelt.
Ein DIHVA arbeitet quasi als mobile Außenstelle der Hausarztpraxis. Ob die in privaten oder öffentlichen Räumen eingerichtet ist, ist unerheblich. Auch Alters- oder Pflegeheime sollen Einsatzorte von DIHVAs sein. Dafür gab es den German Medical Award im Bereich Digitaler Medizin.
DIHVA entlastet Arzt und Patient
Mit dem neuen System kann der Arzt Herztöne oder die Lungenatmung anhören, ohne dass der Patient im selben Raum sein muss. Dadurch bleibt mehr Zeit für die Behandlung und Therapie und auch das Warten auf einen Termin in der Praxis fällt im Idealfall weg. Wenn nötig verabreden sich Arzt und Patient zu einer Videosprechstunde.
Arzt und Patient müssen nicht am selben Ort sein
Der Hausarzt ist überzeugt, dass mit dem Digitalen Hausärztlichen Versorgungsassistenten Arzt und Patienten gewinnen. Das bestätigen auch die rund 100 Patienten, die Alexander Baasner schon als DIHVA untersucht hat. Die kamen testweise vom Bundeswehrkrankenhaus in Berlin, also rund 600 Kilometer von der Hausarztpraxis Spieren entfernt.
Einen Arzt ersetzen können und sollen die Digitalen Hausärztlichen Versorgungsassistenten nicht. Sie könnten aber die medizinische Versorgung auch in ländlichen Gebieten verbessern.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Arztpraxis Spieren & Kollegen