Förderbescheid für „Koordination der Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein (KoHeSH)“ an der Universität zu Lübeck
Hebammen leisten einen wesentlichen und unverzichtbaren Beitrag für eine qualitativ hochwertige Versorgung Schwangerer, Gebärender und junger Familien. Unter der Leitung von Prof. Dr. Katja Stahl aus dem Fachbereich Hebammenwissenschaft am Institut für Gesundheitswissenschaften der Universität zu Lübeck soll die Koordination der Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein weiterentwickelt sowie zur Nachwuchssicherung die praktischen Studienanteile des dualen Studiums Hebammenwissenschaft sichergestellt werden.
Ziel ist es, die Strukturen für eine zentrale Anlaufstelle für Kliniken, Hebammen, Schwangere, Gebärende und Wöchnerinnen aufzubauen. Das Ministerium für Justiz und Gesundheit Schleswig-Holstein hat dafür Mittel aus dem Versorgungssicherungsfonds in Höhe von 500.000€ bereitgestellt. Der Förderbescheid für das Projekt „Koordination der Hebammenversorgung in Schleswig-Holstein (KoHeSH)“ wurde heute von Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken an die Universität zu Lübeck übergeben.
Hebammenarbeit in Schleswig-Holstein sicherer machen
Mit einer Bestandsaufnahme der Hebammenleistungen in Schleswig-Holstein beginnt das Projekt unter Leitung der Universität zu Lübeck. „Mit KoHeSH haben wir die Chance, die Hebammenarbeit in Schleswig-Holstein sichtbarer zu machen und als zentrale Anlaufstelle die an den praktischen Studienanteilen Beteiligten in der aktuellen Umbruchphase zu unterstützen. Wir werden Hebammen und Frauen zu Wort kommen lassen, Netzwerke ausbauen, gemeinsam die Koordination der Hebammenleistungen weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, die Strukturen für eine flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung zu verbessern.“ sagt Prof. Dr. Katja Stahl, die das Projekt leitet.
Datenerhebung und Koordinationskonzept
Die umfassend angelegte, systematische Datenerhebung wird die Voraussetzung für eine Beurteilung der Versorgungssituation sowie die Basis für die Entwicklung zielgerichteter Verbesserungsmaßnahmen schaffen. Mit dem darauf aufbauenden Koordinationskonzept zur effektiven und bedarfsgerechten Verteilung soll eine flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und jungen Familien gewährleistet werden. „Frauen in Schleswig-Holstein müssen darauf vertrauen können, sicher gebären zu können. Daher steht für die Landesregierung das Ziel im Vordergrund, eine gut erreichbare und qualitativ hochwertige Geburtshilfe in Schleswig-Holstein sicherzustellen. Was bislang weitgehend fehlt, ist eine valide Datengrundlage zur Hebammenversorgung. Während diese für den stationären Bereich zumindest in Teilen vorliegt, ist sie mit Blick auf ambulante Hebammenleistungen nach wie vor unzureichend – und das, obwohl gerade den Hebammen bei der Sicherstellung und Weiterentwicklung der Versorgung eine Schlüsselrolle zukommt. Wir sind davon überzeugt, dass dieses Projekt einen Beitrag leisten wird, eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung von werdenden Müttern zu sichern, indem insbesondere die Strukturen im bestehenden Versorgungsangebot verbessert und die Ausbildungsbedingungen weiterentwickelt werden. Der Universität zu Lübeck, Frau Prof. Dr. Stahl, Frau Prof. Dr. Schwarz und Frau Hayward sowie allen Beteiligten möchte ich ganz herzlich danken und wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung des Projekts.“ so Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken bei der Übergabe des Förderbescheids in Lübeck.
Bestehende Konzepte (auch aus anderen Regionen oder Ländern) sollen weiterentwickelt und Lösungswege für Problembereiche aufgezeigt werden. Hierzu gehört auch ein Maßnahmenkatalog zur Steigerung der Arbeitsattraktivität im klinischen Setting. Der Aufbau und die Umsetzung von Konzepten für eine effektive Zusammenarbeit und bedarfsgerechte Verteilung von Hebammenleistungen sollen die bestehenden Strukturen verbessern. Zur Gewährleistung eines flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Angebots ambulanter Hebammenleistungen sollen bestehende Vernetzungsstrukturen ausgebaut, eine zentrale Anlaufstelle für schwangere Frauen und ihren Familien eingerichtet und Schulungs- und Qualifizierungskonzepte für Hebammen etabliert werden.
Koordinationsstelle Ausbildung soll in Lübeck entstehen
Die Koordinationsstelle Ausbildung soll als zentraler Ansprechpartner für Praxispartner*innen und die zuständigen Ministerien dienen. Sie soll auch die Praxispartner*innen im dualen Studium Hebammenwissenschaft bei der Planung und Durchführung der praktischen Studienanteile unterstützen und die Ausschöpfung des Studienplatzkontingents sowie die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben sicherstellen. Die Koordinationsstelle ist an der Universität zu Lübeck angesiedelt. Eine wissenschaftliche Begleitevaluation soll den Fortschritt überwachen. Koordiniert wird das Projekt KoHeSH von Aurelia Hayward.
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