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Info-Kampagne

„Die richtige Nummer im richtigen Moment“ – so will Hamburg Rettungsdienste entlasten

Veröffentlicht am 22.01.2024Lesedauer: 2 Minuten
03.07.2023, Hamburg, Ein Krankenwagen fährt mit Blaulicht durch eine...
Nicht bei jedem Notfall ist es nötig, die 112 anzurufen und den Rettungsdienst einzusetzen. Darauf macht in Hamburg eine Kampagne aufmerksamQuelle: picture alliance/Maximilian Koch

Um die Rettungsdienste zu entlasten, haben Feuerwehr und Kassenärztliche Vereinigung Hamburg eine Aufklärungskampagne zu den Rufnummern 116117 und 112 gestartet. Der Hintergrund: 20 Prozent aller Anrufe beim Rettungsdienst müssten nicht dort eingehen.

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Jeder fünfte Notruf, der in der Rettungsstelle der Hamburger Feuerwehr eingeht, ist kein Notfall für den Rettungsdienst. Deshalb haben Feuerwehr und Kassenärztliche Vereinigung Hamburg am Montag eine Aufklärungskampagne gestartet. Im Kern geht es darum, in welchen medizinischen Fällen die Nummer des ärztlichen Notdienstes (116117) und in welchen der Notruf 112 gewählt werden sollte. Erklären soll das unter anderem ein Werbefilm.

„Wir möchten mit dieser Kampagne aufzeigen, dass es auch für nicht lebensbedrohliche Krankheitsfälle rund um die Uhr medizinische Versorgung gibt“, sagte Jörg Sauermann, kommissarischer Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg, am Montag. Aktuell seien bis zu 20 Prozent aller Anrufe keine zeitkritischen Fälle, die zu Hause versorgt werden könnten. Ziel sei deshalb, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, welche Notfallnummer zu welchem Zeitpunkt angemessen wäre.

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der genössen zu Recht hohe Anerkennung in der Bevölkerung, sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). „Das darf aber nicht dazu führen, dass sie mit immer mehr Anliegen konfrontiert werden, die kein Fall für den Rettungsdienst sind.“ Rettungskräfte würden „für die echten Notfälle“ gebraucht. Grote: „Wer hingegen ohne Not den Notruf wählt, bindet damit Ressourcen, auf die andere womöglich dringend angewiesen sind.“

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Als Faustregel gelte: Bei gesundheitlichen Problemen, die sich normalerweise der Hausarzt anschauen würde, ist die Telefonnummer 116177 die richtige. Für einen lebensbedrohlichen Notfall solle man die 112 wählen, sagte Caroline Roos, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.

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„Es ist medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll, dass Patienten in der Versorgungsstruktur versorgt werden, in der sie am besten aufgehoben sind“, so Roos. „Das verhindert lange Wartezeiten für die Patienten und schont personelle Kapazitäten, sodass sich der Rettungsdienst der Feuerwehr und die zentralen Notaufnahmen der Krankenhäuser auf die Versorgung der lebensbedrohlichen Fälle konzentrieren können.“

Die kassenärztliche Vereinigung verbinde mit der Kampagne auch den Anspruch, so Roos, darüber aufzuklären, welches Leistungsspektrum der ärztliche Bereitschaftsdienst umfasse – „telefonische ärztliche Beratung mit medizinischer Ersteinschätzung und passendem Leistungsangebot, ärztlicher Besuchsdienst rund um die Uhr, Versorgung in einer der Notfallpraxen und Vermittlung von Terminen in Hamburger Arztpraxen.“

Die Inhalte der Kampagne „116117 oder 112 – Die richtige Nummer im richtigen Moment“ werden auf Anzeigetafeln im gesamten Hamburger Stadtgebiet zu sehen sein und über das Fahrgastfernsehen in den Bussen, S- und U-Bahnen ausgespielt. Zudem soll über die sozialen Netzwerke ein Film zum Thema beworben werden.