Zwei Mal musste der 56-jährige Peter F. aus Schleswig Anfang des Jahres am Knie operiert werden. Aufgrund eines älteren Meniskusrisses und einer O-Beinstellung litt er schon länger unter starken Schmerzen. Im Mare Klinikum in Kronshagen bei Kiel bekam er im Rahmen der Nachsorge jetzt die Möglichkeit, das neue Angebot „Virtual Training“ auszuprobieren. Im Interview berichtet er von seinen Erfahrungen.
Ihre letzte „klassische“ Physiotherapie ist schon lange her. Warum haben Sie sich jetzt dazu entschlossen, dieses neue Angebot mit einer digitalen Lösung auszutesten?
Ausschlaggebend war für mich nicht nur, dass ich auch zu Hause mein Training mit der App fortsetzen kann. Mir ging es vor allem auch darum, dass hier der Behandlungszeitraum deutlich verlängert wird. Zwar komme ich immer noch in die Praxis rein, doch die Termine finden über mehrere Monate statt. In der Zwischenzeit kann ich dann von zu Hause die Übungen machen. Ich hoffe, dass ich so schnell wieder fit werde.
Sie nehmen seit März an dem Pilotprojekt teil. Welche Erfahrungen haben Sie bisher machen können?
Ich fühle mich durch die App tatsächlich motiviert, meinen Trainingsplan durchzuziehen – insbesondere auch dadurch, weil meine Physiotherapeutin bei sich im Programm ja kontrollieren kann, ob ich tatsächlich meine Übungen gemacht habe. Das ist ein bisschen wie eine Hausaufgabe, die man gut machen möchte.
Wie gestaltet sich der Ablauf Ihrer Physiotherapie konkret?
Aktuell bin ich an drei Tagen in der Woche in der Praxis vor Ort. In der Regel mache ich an den Tagen dazwischen meine Übungen von zu Hause aus. Das ist für mich praktisch, denn ich komme nicht aus Kiel. An diesen Tagen kann ich mir dann die Anfahrt in die Klinik ersparen und die Übungen flexibel in meinen Alltag einbauen.
Nutzen Sie weitere digitale Gesundheitsangebote oder ist das Ihre erste Erfahrung?
Klar, im Internet habe ich schon öfter mal Fitnessvideos angeschaut – beispielsweise für Jiu Jitsu, eine waffenlose Kampfsportart, die ich ausübe. Doch eine App für meine Gesundheit zu nutzen, ist neu. Dabei ist für mich aber schon jetzt klar: So ein therapeutisches Training macht nur Sinn, wenn es auch – wie bei diesem Angebot – begleitet wird. Ich möchte noch immer einen persönlichen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin haben und wissen: Da ist jemand, der auch mal überprüft, ob ich die Übungen korrekt mache.