Medizinerkongress „Update“ in Neuss Ein Trio für moderne Orthopädie

Neuss · Der Orthopäden-Kongress „Update“ in Neuss ist etabliert, doch drei Ärzte wollen ihn neu erfinden. Am Wochenende setzten sie ihr Konzept im Landestheater erstmals um.

Emanuel Ingenhoven (l.) mit  Maximilian Petri, Tobias Gensior und Jochem Schunck, der neuen Leitungsriege beim Orthopädenkongress.

Emanuel Ingenhoven (l.) mit Maximilian Petri, Tobias Gensior und Jochem Schunck, der neuen Leitungsriege beim Orthopädenkongress.

Foto: Andreas Woitschützke

Auf den aktuellsten Stand in Sachen Orthopädie und Unfallchirurgie brachten sich am Wochenende rund 300 Teilnehmer im Rheinischen Landestheater. Unter dem Titel „Update“ ist dieser Kongress mit der dazugehörigen Industrieausstellung bereits Tradition. Doch in diesem Jahr gab es einige Neuerungen: Erstmals lag die wissenschaftliche Kongressleitung in den Händen von Tobias Gensior aus der Praxisklinik OPND, Maximilian Petri, Chefarzt der Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin am Johanna-Etienne-Krankenhaus und Jochem Schunck vom Eduardus-Krankenhaus in Köln.

„Wir haben der bewährten Fortbildung ein neues Gewand verpasst und das Format weiterentwickelt,“ erklärt Gensior. So wurde zugunsten von Themenblöcken zu aktuellen Entwicklungen in Diagnostik und Therapie auf ein übergeordnetes Motto verzichtet, so dass sich die Mediziner aus einem abwechslungsreichen Programm das Passende aussuchen konnten.

Petri, der vor anderthalb Jahren am „Etienne“ die Nachfolge von Jörg Jerosch angetreten hat und „schon sehr gut in Neuss angekommen ist“, freute sich, dass endlich ein persönlicher Austausch mit den Kollegen vor Ort möglich ist. Er erklärt, warum auch die Patienten davon profitieren: „Es ist wichtig, dass sich die behandelnden Mediziner, ob niedergelassen oder in den Kliniken, über aktuelle Entwicklungen informieren und austauschen, damit wir diese in unseren Behandlungen einsetzen können.“ So gebe es zum Beispiel in den biologischen Therapien des Kniegelenks eine „enorme Weiterentwicklung“ und auch in Sachen Bildgebung oder minimal-invasiver Operationen sei viel passiert, berichtet Gensior.

Am Abend diskutierte ein Expertenforum aus Andreas Gassen, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und selber Orthopäde und Unfallchirurg, Thomas Clausing (Helios Global Health), Ralf Müller-Rath (OPND), der Leiterin der Techniker Krankenkasse in NRW Barbara Steffens sowie Laura Wamprecht von Flying Health aus Berlin, unter der Leitung von Emanuel Ingenhoven unter anderem über den Digitalisierungsstau im deutschen Gesundheitswesen. „Selbst der Zugriff auf den Internet-Standard 5G ist noch nicht überall gewährleistet, da hinken wir in Deutschland im internationalen Vergleich schon deutlich hinterher,“ so Ingenhoven.

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