Die Geschäftsführung der städtischen Kliniken Köln muss ein Sanierungskonzept vorlegen. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, habe die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) vorige Woche in einer Gesellschafterversammlung die Klinik-Chefs Axel Goßmann und Sylvia Langer dazu angewiesen. Bis Ende Februar müssten sie ein Programm vorlegen, dass die medizinische Versorgung sichert und Verluste reduziert.
Künftig solle das Defizit nur noch zehn Millionen Euro betragen. Bis das Konzept vorliegt, sollen die Kliniken keine weiteren Darlehen von der Stadt erhalten.
Kliniken Köln rutschen seit Jahren immer tiefer in rote Zahlen
Die städtischen Kliniken Köln könnten für 2023 ein Defizit von fast 90 Millionen Euro vorweisen, heißt es in dem Bericht. 2022 lag es bei 62 Millionen Euro, 2021 bei 53,2 Millionen Euro. Grund waren sinkende Patientenzahlen und gestiegene Materialkosten. Die Stadt musste ein weiteres Darlehen über 50 Millionen Euro gewähren, sonst drohte zum Jahresende 2022 die Insolvenz. Insgesamt hatte die Höhe der städtischen Kredite die Gesamtsumme von 401 Millionen Euro erreicht, berichtete die Rundschau damals.
Der Einstieg eines privaten Investors sei denkbar, so der Kölner Stadt-Anzeiger. Die Kliniken Köln bestätigen den Auftrag der Oberbürgermeisterin auf BibliomedManager-Anfrage: "Die Gesellschafterin der Kliniken – die Stadt Köln - hat die Geschäftsführung der Kliniken Köln beauftragt, zeitnah ein Modell vorzulegen, das eine qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger durch die Kliniken Köln sicherstellt und das Jahresergebnis der Kliniken Köln nachhaltig deutlich verbessert", teilt eine Pressesprecherin mit.
Sobald dieses Modell zur Zukunftssicherung erarbeitet sei, werde es den verschiedenen Gremien vorgestellt. Weitere Auskünfte seien zurzeit nicht möglich.
