Kritik an Lauterbach-Plänen Mehr als der Hälfte der NRW-Kliniken droht das Aus

Düsseldorf · Nur 83 der 358 Kliniken in NRW würden überleben, wenn Minister Lauterbach seine Ideen umsetzt, so eine Studie. Für die Behandlung von Herzinfarkten blieben nur noch 34 von 136 Häusern übrig, für die Geburtshilfe 35 von 137. NRW-Minister Laumann warnt vor einer Reform per Brechstange.

In der Kritik: Karl Lauterbach. (Archiv)

In der Kritik: Karl Lauterbach. (Archiv)

Foto: dpa/Philipp Znidar

Die Krankenhäuser warnen vor einem Kahlschlag in Nordrhein-Westfalen, wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Empfehlungen seiner Expertenkommission umsetzt. Dann würden von den aktuell 358 Kliniken in NRW nur 83 übrig bleiben, andere würden zu Gesundheitszentren heruntergestuft oder ganz verschwinden. Das ist das Ergebnis einer Simulation, die der Wissenschaftler Boris Augurzky (HCB Institute) im Auftrag der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) erstellt hat. Vor allem für die Bereiche Geburtshilfe, Schlaganfall- und Herzinfarkt-Behandlung sieht es düster aus. Von aktuell 137 Standorten mit einer Geburtshilfe lassen Lauterbachs Pläne demnach nur noch 35 Standorte übrig. „70 Prozent der werdenden Eltern müssen sich eine andere Entbindungsklinik suchen“, sagte Peter May, Experte der Krankenhausgesellschaft.