Aufwandsentschädigungen im Praktischen Jahr: Situation in Nordrhein-Westfalen schnellstmöglich verbessern

Medizinstudentinnen und -studenten im Praktischen Jahr (PJ) werden im Krankenhaus oftmals als Vollzeitkräfte eingesetzt. Sie übernehmen regelmäßig Tätigkeiten, mit denen sie den Klinikablauf maßgeblich unterstützen.

Susanne Schneider

Susanne Schneider

Die Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion zur Entlohnung der PJ-Kräfte skizziert aktuell ein irritierendes Bild: „Dass NRW bei den Aufwandsentschädigungen im Praktischen Jahr nicht zur Spitzengruppe zählt, war uns bereits bekannt. Aber dieses Ergebnis ist schockierend und macht sprachlos. Hier werden junge Menschen am Ende ihres Medizinstudiums, die in Vollzeit ärztliche Tätigkeiten ausüben, mit einem Hungerlohn abgespeist. Das ist ein Skandal“, kommentiert Susanne Schneider, Sprecherin für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Es wäre nicht verwunderlich, wenn die angehenden Mediziner ihr PJ zukünftig in einem anderen Bundesland absolvierten und nicht mehr nach NRW zurückkehrten. „So bekommen wir den Ärztemangel nicht abgewendet. Das PJ sollte fair entlohnt werden. Ich erwarte von Minister Laumann, dass er umgehend Gespräche mit den befragten Universitätskliniken aufnimmt, um die Situation für die Studentinnen und Studenten schnellstmöglich zu verbessern“, sagt Schneider. Auch die Aufwandsentschädigung während des PJ ist ein Baustein, das Medizinstudium in NRW attraktiv zu gestalten.

 

Die Rheinische Post berichtete am 16.03.2023