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„Landärztemangel nicht einfach lösbar“

Uni reagiert auf Kritik an Mediziner-Ausbildung

Münster

Angesichts des Hausärztemangels im ländlichen Raum hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Josef Laumann unter anderem von der Medizinischen Fakultät an der Universität Münster gefordert, die Versorgungslage in Westfalen stärker im Blick zu haben und dafür plädiert, eine bestimmte Zahl von Studienplätzen ohne Numerus clausus zu vergeben, wenn Studierende sich nach der Ausbildung als Ärzte in schlecht versorgten Regionen verpflichten.

wn

Die Universität Münster reagiert auf Kritik an der Mediziner-Ausbildung.
Die Universität Münster reagiert auf Kritik an der Mediziner-Ausbildung. Foto: Oliver Werner (Symbolbild)

Die Zahl der Studienplätze werde allerdings auf landespolitischer Ebene bestimmt. „Die Stellschrauben hier an der Universität sind sehr begrenzt“, spielt Dr. Thomas Bauer, Sprecher der Medizinischen Fakultät, den Ball zurück. Vor einigen Jahren sei aber die Zahl der Studienplätze für Humanmedizin auf Initiative von Bildungsministerin Svenja Schulze auf 140 pro Semester angehoben worden.

Schwierig sich festzulegen

Zudem sei es für viele Studierende wahrscheinlich schwierig, sich mit 18 oder 19 Jahren festzulegen, wo und in welchem Bereich später praktiziert werden soll.

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Schwerpunktaufgabe der Universität sei es hingegen, „eine gute medizinische Ausbildung zu bieten“. Mit Hilfe eines aufwendigen internen Auswahlverfahrens ähnlich eines Assessment-Centers versuche die Medizinische Fakultät bereits, nicht allein den Abitur-Notenschnitt, bei dem in den letzten Jahren eine gewisse Einser-Inflation zu beobachten sei, sondern auch persönliche und soziale Kompetenzen einfließen zu lassen.

Medizinische Fakultät kritisch gesehen

Ob eine neue medizinische Fakultät in Bielefeld, wie von Laumann gefordert, das Nachwuchsproblem entschärfen werde, sieht Bauer kritisch. Die Attraktivität der Uni Münster habe wahrscheinlich weiterhin eine Magnetwirkung.