System der gestuften Notfallstrukturen in Krankenhäusern

 

 

Seit zwei Jahren arbeitet der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) an einem gestuften System von Notfall­strukturen in Krankenhäusern. Im Stufenkonzept sollen unter anderem Mindest­vorgaben zur Art und Anzahl von Fachabteilungen, zur Anzahl von Qualifikationen des vorzuhaltenden Fachpersonals sowie zum zeitlichen Umfang der Bereitstellung von Notfallleistungen festgelegt werden. (Wir berichteten im Newsletter 6 | 19.03.2018.)

Nun will der G-BA über die Erstfassung der Regelungen am 19. April 2018 entscheiden. Die Regelungen dienen dann als Grundlage für die Berechnung von Zu- und Abschlägen in der Kranken­haus­finanzierung.

Streit gibt es unter anderem um die Folgen­abschätzung des Stufenkonzepts. Dazu hatte das Berliner IGES-Institut die rund 2.000 zugelassenen Kranken­häuser zu ihren Fach­abteilungen und ihrer Ausstattung umfangreich befragt. Ziel war es, belastbare Daten zu den möglichen Auswirkungen zu gewinnen.

Der GKV-Spitzen­verband hat die Befragungs­ergebnisse mit Abrechnungs­daten validiert und ergänzt, um eine valide und reliable Folgeabschätzung zu erhalten. Die Auswertungs­ergebnisse für die Erwachsenen-Notfall­versorgung inklusive sogenannter Schwellen­krankenhäuser (Kranken­häuser, die derzeit nicht vollumfänglich die Voraussetzungen einer Stufe erfüllen, dies aber nachholen könnten) zeigen, dass 1.063 Kranken­haus­standorte eine Notfallstufe erreichen würden und 685 Kranken­haus­standorte nicht. Zum Vergleich: 2016 hatten von 1.951 Kranken­häusern knapp 1.360 Kranken­häuser eine Zentrale Notaufnahme.

DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum: "Wenn der G-BA das Notfall­stufenkonzept im April beschließen sollte, wird schnellstens eine gesetzliche Regelung für den zusätzlichen Finanzbedarf gebraucht. Das sind die zentralen Erwartungen der Krankenhäuser an den ersten Gesetz­gebungsgang in dieser Legislaturperiode. Sie mögen bitte nicht enttäuscht werden."

Beim Frühjahrs­empfang der freigemeinnützigen Kranken­häuser am 9. April 2018 sagte Gesund­heits­senatorin Cornelia Prüfer-Storcks, sie gehe davon aus, dass das neue Stufen­konzept keine wesentlichen Auswirkungen auf die Hamburger Kliniken haben werde.

(Quelle: Ärztezeitung; GKV-SV; gbe-bund.de; DKI; G-BA; Das Krankenhaus, 4/2018; TK)

 

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