Krankenkassen und Ärzte haben sich mit dem Gesundheitsministerium einem Bericht zufolge auf ein Grundkonzept für die elektronische Patientenakte geeinigt. Sie verabredeten, gemeinsame Standards zu schaffen, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf eine Absichtserklärung. Demnach soll die elektronische Patientenakte allen gesetzlich Versicherten bis spätestens 2021 zur Verfügung stehen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits im Juli mitgeteilt, er wolle, dass gesetzlich Versicherte spätestens ab 2021 generell auch per Handy und Tablet ihre Patientendaten einsehen können. Eigene Angebote für elektronische Gesundheitsakten hatten die AOK und die Techniker Krankenkasse (TK) bereits vorgestellt. Sollten sich Kassen und Ärzte bei der Umsetzung wie in der Vergangenheit gegenseitig blockieren, will Spahn die Ausgestaltung der Digitalakte an sich ziehen.

 "Ein Zurück ohne Gesichtsverlust gibt es nicht", sagte AOK-Chef Martin Litsch der Zeitung. Für die Chefin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, verdeutlicht die Einigung, dass Ärzte und Kassen "gemeinsam an dem weiteren Auf- und Ausbau des sicheren Gesundheitsnetzes und seiner Anwendungen arbeiten".

Die Bundesregierung hatte die elektronische Patientenakte im Koalitionsvertrag beschlossen. Laut Spahn sollen Versicherte wie beim Onlinebanking mit PIN und TAN einfachen Zugriff auf ihre Daten bekommen. Kritik war bisher vor allem von den Ärzten gekommen, die einen Schutz der Patientendaten fordern. Eine Weitergabe von Daten an Krankenkassen, Arbeitgeber und andere Dritte müsse ausgeschlossen sein, teilte etwa der Ärzteverband Marburger Bund mit.