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Kreismitgliederversammlung der Grünen

Klein-Schmeink kann wieder antreten

Münster

Maria Klein-Schmeink soll die Grünen weiter im Bundestag vertreten. Die münsterische Abgeordnete hat sich bei der Kreismitgliederversammlung mit 85 von 100 Stimmen klar gegen ihre jungen Parteikollegen als Direktkandidatin durchgesetzt.

Timo Gemmeke

Gewählt wurde bei der Kreismitgliederversammlung auf Sicherheitsabstand, aber klassisch mit Wahlzettel und Urne.
Gewählt wurde bei der Kreismitgliederversammlung auf Sicherheitsabstand, aber klassisch mit Wahlzettel und Urne.

Die münsterischen Grünen haben am Wochenende über ihren Wahlkreiskandidaten für die Bundestagswahl 2021 entschieden. Durchsetzen konnte sich die amtierende Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink – trotz junger Konkurrenz mit Potenzial und drängenden Themen.

Mit 85 von 100 Stimmen war der Sieg eindeutig: Die seit elf Jahren im Parlament aktive Maria Klein-Schmeink soll auch nach der kommenden Bundestagswahl die Geschicke der Grünen-Fraktion mitbestimmen. Ihre Wiederwahl bei der Kreismitgliederversammlung am Samstag nannte die 62-Jährige einen „wichtigen Beweis der Wertschätzung und des Vertrauens in ihre bisherige Arbeit“.


Maria Klein-Schmeink setzte sich gegen ihre beiden jungen Mitbewerber am Ende eindeutig durch.
Maria Klein-Schmeink setzte sich gegen ihre beiden jungen Mitbewerber am Ende eindeutig durch. Foto: Timo Gemmeke

Als erfahrene Gesundheitspolitikerin und seit Kurzem Vize-Fraktionsvorsitzende sei der Zuspruch auch ein Setzen auf Beständigkeit und Erfahrung, die in Bezug auf Klimawandel und Umweltschutz besonders wichtig seien.

Wegen der Corona-Pandemie wurde die Kreismitgliederversammlung der Grünen zweigeteilt: Im ersten Teil stellten sich die drei Kandidaten per Videokonferenz den Parteikollegen vor, die wiederum konnten in zeitlich bemessenen Slots ihre Fragen an die möglichen Bundestagskandidaten stellen. Gewählt werden musste anschließend allerdings in Präsenz, mit Wahlzettel, Urne und Sicherheitsabstand auf dem Schulhof der Primus-Schule. „Aufgrund unserer Satzung konnten wir die Wahl nicht auch noch digital durchführen“, erklärte Kreissprecher Stephan Orth.


Moritz Gutsch hat auf seine Expertise im Bereich der Batterieforschung gesetzt.
Moritz Gutsch hat auf seine Expertise im Bereich der Batterieforschung gesetzt. Foto: Timo Gemmeke

Im Mittelpunkt der digitalen Vorstellungsrunden standen neben klassischen Grünen-Themen wie Klimaschutz und Verkehrswende recht unterschiedliche Ansätze. Moritz Gutsch, der erst wenige Tage vor der Versammlung seine Kandidatur bekannt gegeben hatte, nannte die technische Umsetzung des Umweltschutzes als sein Hauptanliegen. Mit Blick etwa auf die Verkehrswende sei nicht nur die Verfügbarkeit von E-Mobilität im öffentlichen Raum von Belang – besonders die Frage einer effizienten Speicherung sei für einen langfristigen Erfolg dieser Technik ausschlaggebend.

Den Themen Klimaschutz und Verkehrswende näherte sich Fabian Müller aus anderer Perspektive. Der 23-Jährige Jurastudent, der seit drei Jahren bei den Grünen in Münster aktiv ist und neben dem Studium nach eigenen Angaben eine IT-Firma leitet, stellte eine nachhaltige Digitalisierung als besonders effektiven Klimaschutz voran.


Fabian Müller hat sich besonders für die Digitalisierung stark gemacht.
Fabian Müller hat sich besonders für die Digitalisierung stark gemacht. Foto: Timo Gemmeke

Beide Kandidaten – Gutsch und Müller – plädierten vor den Mitgliedern der Kreis-Grünen für einen Generationenwandel in der Partei. „Besonders bei der Arbeit im Bundestag ist auch die Erfahrung junger Menschen wichtig“, so Müller. Ein Wahlrecht ab 16 Jahren sei paradox, wenn man in diesem Alter nur wählen, die Inhalte aber nicht mitbestimmten könne.

Die Inhalte der Grünen Bundestagsfraktion soll nach dem Willen der Kreismitgliederversammlung ab 2021 als Direktkandidatin weiterhin Maria Klein-Schmeink mitbestimmen.

Maria Klein-Schmeink

Für die „Aufgaben der Zukunft“ sei besonders ihre Expertise als Gesundheitspolitikerin und Koordinatorin des Arbeitskreises Wissen, Generation und Gesundheit für die Partei hilfreich. Die aktuelle Pandemie habe gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem sei, in dem die soziale Daseinsfürsorge gesichert sei. „Für die großen Herausforderungen der Zeit braucht es auch diejenigen, die Erfahrung mitbringen“, so Klein-Schmeink.