Beirat und Patientenorganisationen wollen Neuausrichtung der Unabhängigen Patientenberatung

 

 

Die aktuelle Aufstellung der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) ist weiter in der Kritik. Nachdem der Bundesrechnungshof im Juni dieses Jahres sehr deutlich eine veränderte Trägerschaft empfohlen hatte (wir berichteten im Newsletter Nr. 12 vom 29.2.2020), meldet sich nun der wissenschaftliche Beirat der UPD mit einem fünfseitigen Positionspapier zu Wort, berichtet das Ärzteblatt.

Darin heißt es, in den vergangenen Jahren habe es "erhebliche inhaltliche und struk­turelle" Mängel gegeben. Um die Aufgaben der UPD neutral und objektiv leisten zu können, ist nach Ansicht des Beirats eine "Unabhängigkeit von den Kostenträgern und Leistungserbringern sowie von der Politik" erforderlich. Als Lösung schlage der Beirat vor, statt der bisherigen Ausschreibung ein Stiftungsmodell zu erwägen. Stifter sollten Bund und Länder als Verantwortliche für das Gesundheitssystem sein.

Auch Patientenorganisationen blicken mit Sorge auf die derzeitige Situation der UPD. Deshalb fordern Sie in ihrer gemeinsamen Erklärung, dass die UPD "durch eine nach­haltige, zivilgesellschaftliche Trägerstruktur" verstetigt und künftig aus Steuermitteln finanziert werden soll.

Die aktuelle Förderperiode der UPD endet im Jahr 2022. Damit eine Neuaufstellung gelinge, sei es wichtig, dass die Politik noch in dieser Legislaturperiode die Weichen dafür stelle, so die Patientenorganisationen.

Hintergrund:
Seit dem Trägerwechsel der UPD von einem Verbund freier Träger und von unabhän­gigen Patientenberatungen zum privaten Unternehmen Sanvartis im Jahr 2016 steht die Frage der Neutralität und Unabhängigkeit immer wieder im Raum.

(Quelle: vdk: ÄrzteZeitung; Ärzteblatt;TK)

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