Das Rheinland Klinikum Neuss soll neu aufgestellt werden. Wie die Rheinische Post berichtet, bleibe die Krankenhausgruppe in kommunaler Trägerschaft mit möglichst drei Standorten. An allen drei Standorten solle es weiterhin eine medizinische (Notfall)-Versorgung geben. Auch solle den 4.000 Mitarbeitern ein Beschäftigungsangebot gemacht werden.
Ein Aufsichtsratsbeschluss sehe jedoch Umstrukturierungen vor, die alle drei Standorte betreffen, weil der Jahresabschluss für das Corona-Jahr 2020 ein Defizit in Höhe von 2,3 Millionen Euro ausweise - obwohl der Klinikverbund Bundeshilfen in Höhe von 24 Millionen Euro verbuchen konnte. Weil die 2021 nur bis Mai gezahlt werden, werde mit einem höheren Defizit kalkuliert. Die Liquidität der Gruppe sei aber gesichert.
Pläne, ein Großklinikum an einem zentralen Ort zu bauen, zwei Häuser zu schließen und aus dem Lukaskrankenhaus in Neuss ein Großklinikum zu machen, seien vom Tisch. Das Elisabeth-Krankenhaus, kleinste Klinik der Gruppe, stecke tief in den roten Zahlen. Es solle daher nun die Option Elisabeth-Krankenhaus ohne stationäre Versorgung geprüft werden. Alternativ solle geprüft werden, was am Standort Grevenbroich zukunftsweisend und gewinnbringend verortet werden kann. So könnte die Geriatrie in Richtung einer „Fachklinik für Altersmedizin und Rehabilitation“ weiterentwickelt werden. Auch ein Schwerpunkt in der Krankenpflegeausbildung könnte entstehen. Insgesamt seien Spezialisierung und Zentrenbildung vorgesehen. Wie das aussehen kann, müsse nun die Geschäftsführung mit dem Strategieausschuss des Aufsichtsrates ausarbeiten. Der Aufsichtsrat gibt zur Umsetzung einen Zeitrahmen von zwei bis drei Jahren vor. Eine weitere offene Frage sei die Finanzierung dieses Umbaus.
