Corona-Zahlen: Unterschiede in Hamburgs Stadtteilen

 

 

Zwischen den Hamburger Stadtteilen gibt es erhebliche Unterschiede bei den Corona-Infektionen - das berichtete zuerst das Hamburg Journal im NDR Fernsehen. Basis für die Recherchen sind Zahlen aus der Sozialbehörde und dem Statistikamt Nord, die das Hamburg Journal ausgewertet hat. Bislang hatte der Hamburger Senat die Zahlen nur auf Bezirksebene veröffentlicht. In diesem Zusammenhang wies die Sozialbehörde darauf hin, dass der Wohnort der Infizierten nur eine begrenzte Aussagekraft habe. Es sei nicht klar, wo sich die Betroffenen infiziert hätten.

Auffällig seien besonders die Unterschiede in sozial benachteiligten Stadtteilen, so das Hamburg Journal. In vielen Stadtteilen mit eher geringer Kaufkraft steckten sich, im Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl, im Schnitt doppelt bis dreifach so viele Menschen an wie in besser situierten Stadtteilen. Sozialverbände vermuten, dass ein Grund in der Sozialstruktur zu suchen ist. Seit Jahren gehe aus dem Sozialmonitoring hervor, dass Gesundheit und Geld in einem Zusammenhang stünden. Weitere Gründe könnten die beengte Wohnsituation sein oder dass Menschen mit geringerem Einkommen eher in Präsenz arbeiten müssten.

Künftig soll nun auch die Lage in den einzelnen Stadtteilen beachtet werden - das hat die Bürgerschaft in ihrer Sitzung vom 8. April 2021 auf Antrag von SPD und Grünen beschlossen. Geplant sind unter anderem Aufklärungskampagnen für mehr Informations- und Präventions­arbeit vor Ort. Weiterhin soll die Corona-Lage in den Stadtteilen regelmäßig ausgewertet werden.

Am 15. April hat als erster Bezirk Harburg im Beisein von Hamburgs Wissenschafts- und Bezirkssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) eine Aufklärungskampagne gestartet. Unter dem Motto "Schütze dein Harburg" wurden mehrsprachige Flyer und Masken verteilt. Wichtig sei es, mit Initiativen und Vereinen im Stadtteil eng zusammenzuarbeiten, um möglichst viele Menschen zu erreichen, sagte Fegebank. Die Kampagne in Harburg könnte auch ein Modell für weitere Bezirke sein. Man sei mit anderen Bezirksamtsleiterinnen und -leitern im Gespräch.

(Quelle: Hamburg Journal; NDR; TK)

Weiterlesen