Gesundheit:Sozialsenatorin ruft zum Gespräch über Notfallversorgung

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Ein Schild weist auf die Notaufnahme eines Krankenhauses hin. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild)

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Hamburg (dpa/lno) - Im Streit um Engpässe bei der Notfallversorgung in Hamburg will die neue Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) alle Beteiligten an einen Tisch holen. „Die Sozialbehörde steht kontinuierlich im Gespräch mit den Beteiligten, ein Gespräch in der kommenden Woche wird diesen kontinuierlichen Austausch ergänzen“, sagte ein Sprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Nach einem Bericht des „Hamburger Abendblattes“ soll das Treffen am Dienstag stattfinden.

Der Krankenhauskonzern Asklepios hatte angesichts einer Welle von Atemwegsinfektionen bei Patienten und Personal von dramatischen Zuständen in den Notaufnahmen berichtet von einer Überlastung des gesamten Systems gesprochen. Zudem wurden die niedergelassenen Ärzte aufgefordert, zur Entlastung beizutragen: Rettungsdienste sollen bei Fällen, die absehbar nur einer ambulanten Behandlung bedürfen, auch die Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung oder Medizinische Versorgungszentren der niedergelassenen Ärzte anfahren.

Zudem hatte der Klinikkonzern die Einberufung einer Task Force zur Notfallversorgung unter Leitung der Sozialbehörde gefordert. Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg hatte die Forderung „als weltfremd und unsinnig“ zurückgewiesen, sich aber offen für Gespräche gezeigt..

Die Sozialbehörde hatte eingeräumt, dass wegen der hohen Zahl von akuten Infektionsfällen in Verbindung mit der davon ebenfalls betroffenen Personaldecke „die Situation und die Planbarkeit der Versorgung aktuell schwieriger als üblich“ sei. „Das liegt auch daran, dass Fälle, die in den Praxen niedergelassener Ärzte behandelt werden könnten, mitunter die Notfallversorgung in den Krankenhäusern in Anspruch nehmen, wenn sie im Bereich der Praxen nach eigener Wahrnehmung kein passendes Versorgungsangebot vorfinden“, hieß es.

Schlotzhauer hatte das Amt als Sozialsenatorin erst am vergangenen Donnerstag von Melanie Leonhard (SPD) übernommen, die als neue Wirtschaftssenatorin die Nachfolge von Michael Westhagemann antrat, der auf eigenen Wunsch aus dem Senat ausgeschieden war.

© dpa-infocom, dpa:221218-99-946222/2

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