Abgeschlossenes Projekt

Krankenhausstudie zur Sicherheit durch Management innerklinischer Risiken - KHaSiMiR 21

Beginn: August 2021
Ende: Januar 2023

Partner:
Aktionsbündnis Patientensicherheit: Dr. Martina Schmiedhofer, Institut für Patientensicherheit des Universitätsklinikums Bonn: Prof. Matthias Weigl, Dr. Nikoloz Gambashidze, Lehrstuhl Medizin für Ökonomen der Hochschule RheinMain: Prof. Reinhard Strametz, Hannah Rösner

Hintergrund

Beim klinischen Risikomanagement handelt es sich um eine Methode, die das Ziel verfolgt, in systematischer Form Fehler oder Risiken der Patientenversorgung zu verhindern und somit die Patientensicherheit zu erhöhen bzw. die Haftungsrisiken zu reduzieren. In einer Folgeerhebung von Untersuchungen aus den Jahren 2010 und 2015 erfolgt eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Risikomanagement und zu den Entwicklungen seither.


Methode

Standardisierte Online-Befragung bei allen nach § 108 SGB V zugelassenen Krankenhäusern (Response: 847 Häuser) und allen Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen nach § 107 Abs. 2 SGB V mit einem Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V (Response: 168 Einrichtungen).


Ergebnisse

Das klinische Risikomanagement (kRM) ist für die Krankenhäuser von hoher strategischer Relevanz. Die Prozesse im Risikomanagement, wie Verfahrensanweisungen und Abläufe, sind größtenteils klar definiert und dokumentiert. Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten sind mehrheitlich klar definiert und den Mitarbeitern verbindlich zugeordnet.

Zur Risikobeurteilung (Risikoidentifikation, Risikoanalyse und Risikobewertung) setzen die Krankenhäuser eine Fülle von Instrumenten ein. Neben den verpflichtende gesetzlichen Meldesystemen kommen dabei vor allem das Beschwerdemanagement durch Patienten und Patientenbefragungen zum Einsatz. Auch Analysen von Daten zur externen Qualitätssicherung, eigener Kennzahlen, wie Sturzraten und Komplikationen, oder von Behandlungsschäden und -fehlern sind sehr weit verbreitet.

Critical Incident Reporting- Systeme (CIRS), also Meldesysteme für kritische Ereignisse für die Patientensicherheit oder Beinahe-Fehler, sind in den Krankenhäusern flächendeckend verbreitet. Ein internes CIRS steht in 95 % der Allgemeinkrankenhäuser zur Verfügung. Über das interne CRRS hinaus beteiligen sich rund 90 % der Häuser an einrichtungsübergreifenden Berichtssystemen wie dem CIRS-Netz Deutschland.


Fazit

Trotz vieler Fortschritte in den letzten 10 – 15 Jahren sehen die Krankenhäuser noch Verbesserungsbedarf im kRM. Dies betrifft unter anderem einen offeneren Umgang mit Fehlern und Schwachstellen, eine vermehrte Vernetzung zwischen Leistungsbereichen, klarere Regelungen für die Organisations- und Führungsstruktur im kRM sowie die systematische Struktur- und Prozessoptimierung des Risikomanagements. Die drei Ergebnisberichte sind als Download verfügbar:

Bericht I: Befragungsergebnisse 2022
Bericht II: Vergleich der Befragungsergebnisse 2010, 2015 und 2022
Bericht III: Ergebnisse der qualitativen Analyse


Gefördert durch:
Aktionsbündnis Patientensicherheit mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (Förderkennzeichen: 2521PAT005)
Autoren:
Partner:

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Autor

Dr. Karl Blum
Vorstand, Deutsches Krankenhausinstitut e.V. Leiter Geschäftsbereich Forschung