Aktionsbündnis Patientensicherheit

APS-Chefin Hecker fordert mehr Qualitätsorientierung von Lauterbach

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APS-Chefin Hecker fordert mehr Qualitätsorientierung von Lauterbach
© Aktionsbündnis Patientensicherheit

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hat in Berlin die Ergebnisse der Krankenhausstudie KhaSiMiR 21 vorgestellt – eine Umfrage, die auf Befragungen von 2010 und 2015 aufbaut. Demzufolge nutzen mittlerweile über 60 Prozent der Kliniken das Fehlermeldesystem CIRS. Das ist eine spürbare Verbesserung zu 2015. Allerdings setzen die Kliniken im Durchschnitt nur 54 Meldungen im Jahr ab. In Großbritannien seien es hingegen bis zu 2.000 Meldungen pro Klinik im Jahr, bemerkte Ruth Hecker. Die Vorsitzende des Aktionsbündnisses betonte, das bei 5 bis 10 Prozent der Patienten unerwünschte Ereignisse auftreten, von denen ein Drittel vermeidbar sei. Hecker drückte das Potenzial, das in der Verbesserung der Patientensicherheit steckt, auch in Euros aus: Rund 48 Milliarden Euro pro Jahr würden in Deutschland pro Jahr für vermeidbare Ereignisse ausgegeben.

Bündnis fordert Patientensicherheitsbeauftragte in Kliniken 

Mit Blick auf die Krankenhausreform von Karl Lauterbach fordert Hecker Patientensicherheitsbeauftragte in Kliniken, analog zu den schon existierenden Datenschutz- oder Hygienebeauftragten. Außerdem sollten Patientenbefragungen wie Proms (Patient-reported outcome measures) und Prems (Patient-reported experience measures) in der Reform eine Rolle spielen. „Wenn wir jetzt eine Krankenhausreform als Revolution ankündigen, müssen wir doch auch die Patienten fragen, wie die Veränderung ankommt. Bisher lassen wir Proms und Prems als Einzelprojekte laufen. Wir müssen sie im Zuge der Reform zusammenbinden“, unterstreicht Hecker. 

Gerald Gaß, Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, erklärte bei der Vorstellung der Studie in Berlin: „In der Empfehlung der Regierungskommission geht es ausschließlich darum, vorhandene Strukturvorgaben zu schärfen oder zu ergänzen. Was fehlt, ist eine Idee, wie sich der Umgang mit diesen auf Papier verfassten Vorgaben verbessern lässt.“ Die Kultur im Umgang mit der Patientensicherheit müsse in den Fokus rücken, so Gaß. 

Autor

 Jens Mau

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