Techniker Krankenkasse
TK spezial

Nordrhein-Westfalen

Nr.28 | 11.07.2022

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Sehr geehrte Damen und Herren,

dass eine Coronainfektion lange nachwirken kann, ist nach Ausbruch der Pandemie schnell deutlich geworden: Seit November 2020 gibt es Diagnoseschlüssel, um Long-Covid und Post-Covid-Beschwerden zu erfassen.

Eine aktuelle Auswertung der TK zeigt jetzt, welche Folgen eine solche Diagnose für Beschäftigte hat: Im Schnitt sind sie 105 Tage krankgeschrieben, über alle anderen Diagnosen dagegen nur 14,6 Tage. Long-Covid könnte damit auch zu einer Belastungsprobe für unser Gesundheitswesen werden.

Mehr dazu in und weitere Meldungen aus dem NRW-Gesundheitswesen in unserem Newsletter.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und eine erfolgreiche Arbeitswoche.

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Barbara Steffens
Leiterin der TK-Landesvertretung

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TK-Gesundheitsreport: Long-COVID-Betroffene im Schnitt mehr als 100 Tage krankgeschrieben

 

 

Welche langfristigen Folgen eine Coronainfektion auf den Krankenstand der Beschäftigten in Deutschland hat, zeigt eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse (TK). Knapp ein Prozent der bei der TK-versicherten Erwerbstätigen, die im Jahr 2020 eine COVID-19-Diagnose mit Virusnachweis (PCR-Test) erhalten haben, war im Jahr 2021 mit der Diagnose Long-COVID krankgeschrieben.

Damit sorgt Long-COVID insgesamt betrachtet bei den Erwerbstätigen bisher zwar nur für einen relativ geringen Anteil am Gesamtkrankenstand - die Betroffenen sind jedoch vergleichsweise lange Zeit krankgeschrieben, im Durchschnitt 105 Tage.

Bereits Long-COVID-Betroffene mit leichtem Verlauf einer Coronainfektion waren 2021 durchschnittlich 90 Tage krankgeschrieben. Long-COVID-Betroffene, die wegen ihrer Coronainfektion mehr als sieben Tage im Krankenhaus lagen, waren im darauffolgenden Jahr im Schnitt 168 Tage krankgeschrieben. Bei den Betroffenen, die im Krankenhaus beatmet werden mussten, waren es sogar durchschnittlich 190 Tage. Zum Vergleich: Im Schnitt war jede TK-versicherte Erwerbsperson im letzten Jahr 14,6 Tage arbeitsunfähig gemeldet.

"Die Analyse zeigt: Wer von Long-COVID betroffen ist, hat lange mit dieser Krankheit - die uns noch viele Rätsel aufgibt - zu tun", sagte Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. "Die Zahl der Long-COVID-Betroffenen erscheint mit knapp einem Prozent relativ gering. Aber das sind nur die Patientinnen und Patienten, die auch mit dieser konkreten Diagnose krankgeschrieben worden sind - wir gehen zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer aus."

Long-COVID-Betroffene mit den Symptomen einer ausgeprägten Erschöpfung ("Fatigue") unterstützt die TK seit Ende Juni mit der "Fimo Health-App". Dr. Jens Baas: "Starke Erschöpfung gehört mit zu den häufigsten Symptomen von Long-COVID. Die Fimo Health-App kann Betroffenen helfen, ihren Alltag zur erleichtern. Zum Beispiel mit einem Symptomtagebuch, Gamification-Elementen sowie der Erfassung äußerlicher Einflüsse mit Hilfe von Wearables oder Smartphone."

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Lauterbach warnt vor Long-Covid

 

 

Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) hat vor den gesundheitlichen Langzeitfolgen von Corona-Infektionen gewarnt. "Die Gefahr von #LongCovid wird mega unterschätzt. Wir haben nicht im Ansatz die Therapieplätze dafür. Menschen sollten sich nicht leichtfertig einer Infektion aussetzen, die ihr Leben verändern kann. Impfungen senken das Risiko bei Infektion deutlich", erklärte Lauterbach über den Kurznachrichtendienst "Twitter".

"Das wird auch für den Arbeitsmarkt relevant sein, weil viele leider nicht mehr zu ihrer alten Leistungsfähigkeit zurückkehren werden", habe der Kölner Politiker im Interview mit "Zeit online" gesagt, berichtet dpa. Er hoffe deshalb auf einen Impfstoff, der auch gegen eine Ansteckung mit der Omikron-Variante helfe. "Denn dieser schützt hoffentlich nicht nur vor einem schweren Verlauf, sondern auch vor einer Infektion und damit auch vor Long Covid." Jede Corona-Infektion berge das Risiko von Long Covid.

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NRW: Weniger Antibiotika bei Erkältungen

 

 

In Nordrhein-Westfalen (NRW) wurden 2021 nur noch 15,2 Prozent der TK-Versicherten, die wegen Erkältungssymptomen krankgeschrieben waren, mit einem Antibiotikum behandelt. Ein Jahr zuvor waren es 15,9 Prozent, im Jahr 2014 sogar noch 37,8 Prozent. Das ergabt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).

"Das ist eine gute Nachricht, denn die meisten Erkältungsinfekte werden durch Viren hervorgerufen. Antibiotika wirken jedoch nur gegen Bakterien", sagt Barbara Steffens, Leiterin der TK in NRW. "Außerdem steigt mit der vermehrten Einnahme von Antibiotika das Risiko, dass multiresistente Bakterien entstehen, gegen die es dann kein wirksames Mittel mehr gibt."

Bundesweit wurden 2021 bei 12,8 Prozent der erkälteten TK-Versicherten Antibiotika eingesetzt - am seltensten in Sachsen (8,4 Prozent) am häufigsten im Saarland (17,9 Prozent).

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Intensivmedizinerchef Marx: Lage auf den Stationen "sehr angespannt"

 

 

Die Lage auf den Intensivstationen in deutschen Kliniken ist laut dem Präsidenten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Prof. Dr. Gernot Marx, für einen Sommer ungewöhnlich angespannt.

"Wir müssen schon wieder schauen, dass wir unsere Reihen geschlossen halten, das heißt, wir müssen Personal verschieben, wir müssen Personal aus dem Frei holen, also nach zwei Wochenenden auch das dritte Wochenende arbeiten", habe Marx am Montag im ZDF-"Morgenmagazin" gesagt, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa).

Er würde die Lage nicht als dramatisch, aber als "sehr angespannt" bezeichnen, erklärte Marx, der auch Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen ist. Nicht unbedingt notwendige Operationen müssten bereits verschoben werden, damit wir alle unsere Notfälle gut und sicher versorgen können", so Marx.

Der Kölner Intensivmediziner Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung und einer der wissenschaftlichen Leiter des Divi-Intensivregisters, sagte der "Süddeutschen Zeitung" laut dpa, er habe noch nie so viele Personalausfälle durch Covid gesehen wie in dieser Welle.

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NRW lässt missbräuchlichen Medikamenteneinsatz bei Kindern und Jugendlichen bis 1980 untersuchen

 

 

Eine Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) soll die Hintergründe und das Ausmaß von Medikamententests in nordrhein-westfälischen Heimen aufdecken. Auch der Einsatz von Medikamenten zur Disziplinierung oder Ruhigstellung von Kindern und Jugendlichen soll untersucht werden, heißt es in einer Mitteilung des MAGS.

Durchgeführt wird die Studie von einem Forscher-Team unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Fangerau vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Das Land finanziert die Studie mit 430.000 Euro. Die Ergebnisse sollen in rund zwei Jahren vorliegen.

"Dieses dunkle Kapitel unserer Landesgeschichte muss aufgeklärt werden. Die Untersuchung soll ans Licht bringen, was damals geschehen ist und Verantwortliche klar benennen. Das sind wir den Betroffenen schuldig", sagte der zuständige Minister Karl-Josef Laumann (CDU). Die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse und Erlebnisberichte damaliger Opfer würden in vielen Fällen belegen, dass Kindern und Jugendlichen unsachgemäß und missbräuchlich Medikamente verabreicht worden seien.

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KVWL empfiehlt Praxen, vorerst keine Bürgertests vorzunehmen

 

 

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) empfiehlt allen Vertragsärztinnen und Vertragsärzten, vorerst keine Bürgertests nach der neuen Corona-Testverordnung (TestV) vorzunehmen. Die Frage der Abrechnung und der Vergütung der Leistungen sei nach wie vor nicht abschließend geklärt, teilte die KVWL mit. Kurative Tests bei Personen mit Corona-Symptomen seien davon unbenommen und könnten weiterhin wie gewohnt abgerechnet werden.

Nach der neuen TestV sind Bürgertest nur noch unter bestimmten Voraussetzungen kostenfrei. Die KVen würden weiterhin die Abrechnungen der Teststellen entgegennehmen und Auszahlungen vornehmen. Ob jemand Anspruch auf kostenlose Bürgertests habe, müsste sie jedoch nicht prüfen. Darauf hätten sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Kassenärztliche Bundesvereinigung geeinigt.

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NRW stellt Mustererklärung für Corona-Tests zur Verfügung

 

 

Das NRW-Gesundheitsministerium hat eine Mustererklärung für Bürgertests auf das Sars-Cov-2-Virus entwickelt, die Testpersonen ausfüllen und in der Teststelle vorlegen können. Mit dieser Eigenerklärung können Bürger bestätigen, dass sie Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Test haben.

Die seit dem 30 Juni 2022 geltende Coronavirus-Testverordnung des Bundes sieht grundsätzlich drei Euro Eigenbeteiligung je Bürgertest vor, legt aber auch eine ganze Reihe von Ausnahmen fest. Wer nachweisen kann, dass er unter diese Personenkreise fällt, ist von der Zuzahlung befreit.

Das Ministerium hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Musterformular eine Handlungshilfe und kein offizielles Dokument sei, das Teststellen akzeptieren oder verwenden müssen.

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ÖGD: Leiter des Kölner Gesundheitsamtes fordert flächendeckende Abwasseruntersuchung auf Corona

 

 

Die deutschen Amtsärzte und -ärztinnen fordern, dass in der Corona-Pandemie deutschlandweit das Abwasser untersucht wird. Über solche Analysen kann das Infektionsgeschehen eingeschätzt werden, unabhängig von Testergebnissen. Denn Menschen scheiden das Virus aus und das lässt sich im Abwasser nachweisen.

Der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), Johannes Nießen, sagte den Funke-Medien, die Abwasseranalyse sei ein geeignetes Instrument zur Pandemiekontrolle. Alle Kommunen sollten das in ihren Klärwerken machen, bislang täten das aber erst 20 deutsche Städte.

Nießen leitet das Gesundheitsamt in Köln und sagte, dort habe die offizielle Inzidenz zuletzt rund 800 betragen. Durch die Abwasseranalyse wisse man jedoch, dass der Wert tatsächlich bei über 1.500 liege.

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NRW: Säuglingssterblichkeit im Jahr 2021 auf Vorjahresniveau

 

 

Im Jahr 2021 starben in NRW 267 Mädchen und 314 Jungen in ihrem ersten Lebensjahr. Das waren fünf verstorbene Säuglinge mehr als im Jahr davor, teilt das statistische Landesamt mit. Die Säuglingssterblichkeit habe mit 3,3 je 1.000 Lebendgeborenen etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 3,4) gelegen.

Um das Jahr 1990 war die Säuglingssterblichkeit etwa doppelt so hoch, in den 1970er Jahren etwa sieben Mal so hoch wie im Jahr 2021. Der plötzliche Kindstod als Todesursache im ersten Lebensjahr sei zwischen 2000 und 2020 von 19,1 Prozent auf 2,6 Prozent zurück

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