Nachdem Mitte Mai das Anhörungsverfahren zu den Leistungsgruppen der medizinischen Grundversorgung - Allgemeine Innere Medizin, Allgemeine Chirurgie, Intensivmedizin und Geriatrie - gestartet ist, hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) nun die zweite Anhörungsphase für die weiteren 60 Leistungsgruppen der neuen Krankenhausplanung eingeleitet.
Alle am Verwaltungsverfahren beteiligten Krankenhäuser, Krankenkassen, Kommunen sowie die Mitglieder des Landesausschusses für Krankenhausplanung seien über die Pläne des MAGS informiert worden, welche der 60 Leistungsgruppen eine Klinik künftig in welchem Umfang erbringen soll, teilte das Ministerium mit.
Bis zum 11. August 2024 haben die Beteiligten die Möglichkeit zu einer Stellungnahme.
Reaktionen:
KGNW: Die Kliniken ständen vor enormen Veränderungsprozessen. "Wir werden uns als Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen dafür einsetzen, dass die Umsetzung der endgültigen Entscheidungen mit Augenmaß erfolgt", betont Präsident Ingo Morell. "Es müssen am Ende dieses bis Dezember laufenden Prozesses im Zweifel auch Standorte zusammengelegt und damit geschlossen werden."
Krankenkassen: Die gesetzlichen Krankenkassen in NRW rufen alle Beteiligten auf, jetzt auch die letzten entscheidenden Schritte gemeinsam zu gehen und die Krankenhausreform konsequent und erfolgreich zum Ende zu bringen. Denn "mit der neuen Krankenhausplanung schaffen wir in NRW gute Voraussetzungen, dass sich über eine Konzentration der Leistungsangebote das knappe Fachpersonal besser auf die benötigten Krankenhausstandorte verteilt als bisher und sich damit die Behandlungsqualität erhöht", sagt Dirk Ruiss, Leiter der vdek Landesvertretung NRW.
ÄKWL: "Wir haben die Reform und den Gedanken der Spezialisierung immer unterstützt, weil dies zu einer Verbesserung der stationären Versorgung im Land führen kann“, unterstreicht Dr. Hans-Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL). Es sei völlig unstrittig: Bei den Krankenhäusern bestehe Reformbedarf. "Während auf Bundesebene über die Finanzierung zum Entwurf eines Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes noch hektisch diskutiert wird, setzt NRW eine lange vorbereitete neue Krankenhausplanung in Gang, die Vorbild für die ganze Bundesrepublik sein kann."
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