Techniker Krankenkasse
TK spezial

Nordrhein-Westfalen

Nr.18 | 29.04.2024

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Sehr geehrte Damen und Herren,

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) bleiben zu oft den Nutzennachweis schuldig. So lautet ein Ergebnis des zweiten TK DiGA-Reports.

Das spricht nicht grundsätzlich gegen Gesundheits-Apps, wohl aber gegen die aktuelle Erstattungspraxis: Auch ohne Wirksamkeitsnachweis können die Hersteller im ersten Jahr der Markteinführung die Preise frei festlegen.

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Barbara Steffens
Leiterin der TK-Landesvertretung

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DiGA-Report II: Deutlicher Preisanstieg bei Apps auf Rezept - Mehrzahl scheitert beim Nutzennachweis

 

 

Der durchschnittliche Preis für Apps auf Rezept ist von 2020 bis 2023 um 50 Prozent gestiegen. Lag der Durchschnittspreis für eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) im Jahr 2020 noch bei 418 Euro, sind es 2023 bereits 628 Euro. Das zeigt der zweite DiGA-Report von der Techniker Krankenkasse (TK), dem Forschungsinstitut Vandage und der Universität Bielefeld.

Eines der zentralen Probleme der Preisbildung ist aus Sicht der TK, dass die Hersteller die Preise im ersten Erstattungsjahr unabhängig vom nachgewiesenen Nutzen frei festlegen können. "Die Hersteller kalkulieren die Abschläge der späteren Verhandlungen mit der GKV bereits in ihre Preise ein und setzen die Einstiegspreise immer höher an. Dadurch hat sich bei den Apps auf Rezept eine Preisspirale nach oben in Gang gesetzt", kritisiert der Vorstandsvorsitzende der TK Dr. Jens Baas.

Erst ab dem zweiten Jahr muss die Wirksamkeit durch Studien belegt werden und endgültige Preise werden zwischen Krankenkassen und DiGA-Anbieter verhandelt. "Wir sehen im Report, dass 29 von 45 Anwendungen den Nutzen im Verlauf des Probejahres nicht nachweisen konnten. Die Krankenkassen müssen dann weiterhin die höheren Preise bezahlen, bis der Nutzen abschließend belegt ist. Durchschnittlich werden die Apps 256 Tage länger als ursprünglich geplant zu den höheren Preisen in der Erprobung erstattet", sagt Prof. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld.

Bis Ende 2023 wurden bei der TK 106.000 Freischaltcodes für DiGA eingelöst. Am häufigsten verschrieben wurden Apps für die mentale Gesundheit (32.384), gegen Übergewicht und Diabetes (18.594) und gegen Rücken- und Knieschmerzen (17.996). Mit 67,5 Prozent liegt der Anteil der Frauen bei den DiGA-Nutzerinnen und -Nutzern deutlich höher als der der Männer. Ein Blick auf die Altersverteilung zeigt, dass es auffallend weniger Verschreibungen bei den unter 30-Jährigen und den über 60-Jährigen gibt. Das Durchschnittsalter der DiGA- Nutzerinnen und -Nutzer liegt bei 45 Jahren.

Der Report zeigt, dass die Apps in den Arztpraxen noch nicht flächendeckend angekommen sind. Lediglich zwölf Prozent aller Ärztinnen und Ärzte haben bis Ende Juni 2023 Rezepte für DiGA ausgestellt (rund 22.200 von rund 185.000). Auf die höchste Nutzungsquote kommt Berlin mit 9,1 Freischaltcodes pro 1.000 TK-Versicherten, dahinter folgen NRW, Bremen, Hamburg und Brandeburg mit 8,3 Freischaltcodes pro 1.000 Versicherte. Schlusslicht bei den Apps auf Rezept ist das Saarland mit nur 4,8 Freischaltcodes auf 1.000 Versicherte.

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Krisen, Krieg und Zukunftsangst: 64 Prozent der jungen Erwachsenen fühlen sich seelisch belastet

 

 

Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der jungen Erwachsenen fühlen sich mindestens manchmal seelisch belastet, mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) sogar häufig. Neben den hohen Anforderungen in Schule, Studium oder Beruf (66 Prozent) sind es vor allem politische und gesellschaftliche Probleme, wie zum Beispiel Klimawandel, Kriege oder Inflation, die der jungen Generation zu schaffen machen. 60 Prozent gaben an, sich hauptsächlich dadurch psychisch schlecht zu fühlen.

Weitere Belastungsfaktoren sind: Sorgen um die persönliche Zukunft, wie zum Beispiel die Berufswahl (56 Prozent), Unzufriedenheit mit sich selbst (47 Prozent) und ständige Ablenkung durch das Smartphone (44 Prozent). Insgesamt fühlen sich junge Frauen deutlich häufiger belastet als junge Männer. Bei den Bewältigungsstrategien für seelisch belastende Situationen gilt: Männer zocken, Frauen machen Yoga. Das zeigt eine aktuelle bundesweite bevölkerungsrepräsentative Forsa-Umfrage unter jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK).

"Die Befragung zeigt eine junge Generation, die deutlich verunsichert ist", sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. "Schon immer gab es weltpolitische Herausforderungen, mit denen sich junge Erwachsene auseinandersetzen mussten. Auffällig ist jedoch, dass heute viele junge Menschen diese Probleme als so bedrohend empfinden, dass klassische Herausforderungen dieser Lebensphase, wie zum Beispiel finanzielle Sorgen, bei vielen in den Hintergrund treten." Zum Vergleich: Nur 26 Prozent der Befragten gaben finanzielle Sorgen als hauptsächlichen Belastungsfaktor an.

Um besser mit Belastungen und Stress umzugehen, unterstützt die TK ihre Versicherten mit vielen Angeboten zur Stressreduktion und Entspannung wie zum Beispiel dem Antistress-Coach, klassischen Gesundheitskursen oder mit Online-Kursen für Meditation und Achtsamkeit. Darüber hinaus können sich Betroffene in akuten Fällen seelischer Not an die Expertinnen und Experten von krisenchat wenden. Die TK kooperiert mit der kostenlosen psychosozialen Chat-Beratung. Das Angebot, das rund um die Uhr erreichbar ist, richtet sich speziell an Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre.

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Ärztekammer Westfalen-Lippe: Bessere Aufklärung über Gewalt gegen Hilfebedürftige nötig

 

 

Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) fordert mehr Konzepte mit wirksamen Ansätzen, damit Gewalt gegen Hilfebedürftige gar nicht erst entstehen kann. Ältere und pflegebedürftige Menschen sowie Menschen mit Behinderungen bedürften eines besonderen Schutzes. Es sei nicht hinnehmbar, wenn hilfebedürftige Menschen Aggression und Gewalt ausgesetzt seien, teilte die Kammer anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung zu dem Thema mit.

"Wir müssen daher in der Ärzteschaft für das Thema sensibilisieren und über Ansätze diskutieren, wie man Gewalt gegenüber erwachsenen Schutzbefohlenen verhindern kann", erklärte Kammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle. Die Menschen, die sich professionell oder als Angehörige um andere kümmern, würden in aller Regel ihr Bestes geben. "Trotzdem kann es bei allem Bemühen mitunter auch zu schwierigen Situationen kommen, die man thematisieren muss", sagte Gehle.

Mit dem Projekt "Partizipative Entwicklung eines Konzeptes zur Gewaltprävention (PEKo)" verfolgt die Techniker Krankenkasse (TK) seit längerem das Ziel, Gewalt in der Pflege zu enttabuisieren und stattdessen eine Kultur des Hinschauens und der Achtsamkeit zu schaffen.

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Projekt GeKoNnTeS: Transfer gesundheitlicher Kompetenzen vom Studium in den Beruf fördern

 

 

Junge Akademiker und Akademikerinnen zu befähigen, ihre im Studium erworbenen Kompetenzen im Bereich Gesundheit in ihre künftigen beruflichen Handlungsfelder zu transferieren und so Arbeitswelten gesundheitsförderlicher zu gestalten, ist das Ziel des Modellprojektes GeKoNnTeS (Nachhaltigkeit und Transferoptionen studentischer Gesundheitskompetenzen in beruflichen Settings). An dem Projekt sind außer der Techniker Krankenkasse (TK) die Universität Paderborn und die Hochschule Hannover beteiligt.

"Es ist toll, wenn man sieht, wie erfolgreich Hochschulen Projekte umsetzen und wie tragend die Unterstützung der Hochschulleitung dabei ist", sagte Dr. Sabine Voermans, Leiterin des Bereichs Gesundheitsmanagement bei der TK, die das Projekt fördert, auf der GeKoNnTeS-Fachtagung in Paderborn. Prof. Dr. Miriam Kehne, die das Projekt an der Uni Paderborn leitet, betonte, wie wichtig der Transfer von Gesundheitskompetenzen sei und dass es darauf ankomme, diese mit den Lebenswelten junger Menschen zu verknüpfen.

Eine Publikation zu den Projekterfahrungen ist in der Vorbereitung. Hochschulen, die im Bereich studentisches-, betriebliches oder hochschulisches Gesundheitsmanagement an einer Kooperation mit der TK interessiert sind, finden Informationen dazu auf dem Lebensweltenportal Gesunde Hochschule.

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Uniklinik Köln übernimmt Evangelisches Klinikum Weyertal

 

 

Das Universitätsklinikum Köln hat rückwirkend zum 1. Januar 2024 das benachbarte Evangelische Klinikum Köln Weyertal übernommen. Durch die Aufstockung der Geschäftsanteile an der Evangelische Klinikum Köln Weyertal (EVK) GmbH von 49 auf 100 Prozent übernimmt die Uniklinik die Führung des Hauses und erwirbt zudem die zum EVK zugehörigen Grundstücke, teilte die Uniklinik mit.

Mit der Übernahme könne in beiden Kliniken die beste Versorgung entsprechend der Spezialisierung der Häuser erfolgen. So ließen sich Synergieeffekte sowohl im Sinne der Patientensicherheit als auch der Wirtschaftlichkeit nutzen, sagte der Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Direktor der Uniklinik Köln Prof. Dr. Edgar Schömig. Geplant sei zudem der Betrieb eines Hospizes in Kooperation mit der Evangelischen Kirche.

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vdek veröffentlicht Basisdaten zum Gesundheitswesen

 

 

Die jüngste Ausgabe der "vdek-Basisdaten des Gesundheitswesens" gibt einen breiten Überblick in das Gesundheitswesen anhand einer umfassenden Daten-Sammlung rund um die gesundheitliche Versorgung im Bundesgebiet. Die Basisdaten zu Krankenhäusern in NRW lassen sich in der umfangreichen Sammlung ebenso ablesen wie das durchschnittliche Alter von Vertragsärztinnen und -ärzten im Land. Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) gibt dieses Nachschlagewerk bereits zum 28. Mal heraus.

Die Grafiken, die auf aktuellen statistischen Erhebungen beruhen, verdeutlichen, dass die GKV 2022 bundesweit Leistungsausgaben von 274,2 Milliarden Euro verzeichnete. Damit haben sich die Leistungsausgaben in zehn Jahren um mehr als 100 Milliarden Euro erhöht. Besonders drastisch ist der Anstieg im stationären Bereich: Gab die GKV 2012 noch 62,3 Milliarden Euro für Krankenhausbehandlungen aus, waren es zehn Jahre später 88,1 Milliarden – und das, obwohl die Fallzahlen nach 2019 sogar gesunken sind.

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Arzt-Patient-Kommunikation: Kulturelle Unterschiede nicht feststellbar - mehr Improvisation zulassen

 

 

Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat Arzt-Patient-Interaktionen an vier Universitätskliniken in China, der Türkei, Deutschland und den Niederlanden mit Blick auf die so genannte partizipative Entscheidungsfindung (SDM) analysiert.

Die Auswertung der insgesamt 71 Videobeobachtungen ergab, dass "die gemeinsame Entscheidungsfindung im klinischen Alltag länderübergreifend nicht lehrbuchgemäß" erfolgte. Die Ärztinnen und Ärzte reagierten aktiv auf ihr Gegenüber, sie interessierten sich für die Perspektive ihrer Patientinnen und Patienten, stellten Fragen, schlugen Erklärungen für deren Ängste vor, stellt die Untersuchung fest. Oft sei das allerdings auf routinierte Weise geschehen.

Kulturelle Unterschiede in der Kommunikation konnte das Forschungsteam nicht feststellen. Die Interaktionen seien dynamisch verlaufen, ließen sich nicht immer vorhersagen oder von den Behandelnden steuern. Die Forschungsgruppe empfiehlt daher, in der medizinischen Ausbildung mehr Improvisationen und Variationen zuzulassen.

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Neuer ExpertInnenrat "Gesundheit und Resilienz" mit NRW-Besetzung

 

 

Wie Gesundheitswesen und Gesellschaft künftigen Gesundheitskrisen bestmöglich begegnen können, soll der neue ExpertInnenrat "Gesundheit und Resilienz" auf wissenschaftlicher Basis beantworten. Die Bundesregierung hat ihn als Nachfolgegremium des Corona-ExpertInnenrats eingerichtet. Den Vorsitz übernimmt Professor Heyo Kroemer (Vorstandsvorsitzender der Charité), Co-Vorsitzende ist Professorin Susanne Moebus (Universitätsmedizin Essen). Aus NRW gehören dem neuen Gremium an: Prof. Dr. Jörg Dötsch (Universitätsklinikum Köln), Prof. Dr. Christian Karagiannidis (Universität Witten/Herdecke), Prof. Dr. Hendrik Streeck (Universitätsklinikum Bonn), Prof. Dr. Petra Thürmann (Universitätsklinikum Wuppertal), ständiger Gast ist Dr. Johannes Nießen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

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