Am 9. März 2023 stellte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege "Gemeinsam digital" auf einer Bundespressekonferenz vor. Die Digitalisierungsstrategie soll die Versorgung und Forschung in der deutschen Gesundheitslandschaft deutlich verbessern. Vorausgegangen war ein Strategieprozess, der im September 2022 startete (wir berichteten im Newsletter Nr. 16 vom 12. September 2022). Auf der Pressekonferenz kündigte Lauterbach gemeinsam mit Michael Hallek, Vorsitzender des Sachverständigenrats für Gesundheit und Pflege, zwei Gesetze an - ein Digital- und ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz. Die Gesetze sollen die Vorhaben der Digitalisierungsstrategie in großen Teilen umsetzen.
Ziel ist es unter anderem, mittels Opt-out-Verfahren automatisch für alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) einzurichten. Anfang 2024 soll das E-Rezept in der Arzneimittelversorgung zum verbindlichen Standard und nun auch an die ePA-App angebunden werden. Der Bund sieht vor, die Trägerschaft der gematik vollständig zu übernehmen. Weiterhin wird die Forschung gestärkt, indem Gesundheitsdaten besser vernetzt und zur Verfügung gestellt werden sollen. Im Digitalausschuss des Bundestags am 15. März war Lauterbach zu Gast, nahm Stellung zur Digitalstrategie und räumte Datenschutzbedenken aus.
"Die Digitalstrategie des Bundes bietet die Chance, dass die elektronische Patientenakte endlich in Schwung kommt. Jetzt ist es wichtig, die Pläne für ePA und E-Rezept zeitnah umzusetzen. Nur wenn die ePA automatisch in den Arztpraxen befüllt wird, bleibt sie aktuell und bietet für die Versicherten einen echten Mehrwert. Und das Nutzenerlebnis wiederum ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren der ePA", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.
(Quelle: BMG; Ärzte Zeitung; Bundestag; TK)
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