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Hamburg
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Aktuelles aus der Gesundheitsmetropole
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Sehr geehrte Damen und Herren,
willkommen zurück aus den Ferien! In den letzten Wochen hat sich Vieles getan, insbesondere im Krankenhausbereich: Das Bundesschiedsamt hat entschieden, wie das Entlassmanagement der Krankenhäuser aussehen soll, die Facharztklinik Hamburg ist in Sachen Patientensicherheit positiv geprüft worden und die Asklepios Klinik St. Georg will bis auf Weiteres erst einmal weniger Patienten mit Tumorerkrankungen aufnehmen.
Weitere Neuigkeiten aus dem Gesundheitsbereich gibt es in unserem aktuellen Newsletter. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihre Maren Puttfarcken und das Team der TK-Landesvertretung
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Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) feierte am 19. Oktober 2016 Richtfest ihres neuen Ärztehauses. Der Vorsitzende der Vertreterversammlung der KVH, Dr. Dirk Heinrich, sagte in seiner Rede, dass das entstehende Gebäude eine "Manifestation der Freiberuflichkeit der Vertragsärzte und Psychotherapeuten" sei. Die Selbstverwaltung schaffe damit ihren Mitgliedern eine Stätte des lebendigen selbstbestimmten Austausches, der Gremienarbeit und der Verwaltung.
Das neue Hamburger Ärztehaus wird auf seinem angestammten Platz in der Humboldtstraße 56 gebaut. Mit der Fertigstellung des rund 40 Millionen Euro teuren Baus wird im Sommer 2017 gerechnet. Die Ärztekammer Hamburg wird nicht wieder in das Ärztehaus einziehen, sie bleibt an ihrem Standort in der Weidestraße.
(Quelle: KVH, Hamburger Wochenblatt; TK)
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70 Prozent der Hausärzte in Deutschland und 64 Prozent der Fachärzte äußern sich sehr zufrieden oder eher zufrieden mit ihrem Verdienst. Das ist das Ergebnis des Ärztemonitors 2016. Im Vergleich zu den Befragungen ist seit 2012 sowohl bei Haus- als auch bei Fachärzten ein kontinuierlicher Aufwärtstrend bei der Zufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation zu verzeichnen. Allerdings zeigen die Befragungen deutliche Unterschiede bei Haus- und Fachärzten: Gut ein Drittel (35 Prozent) der Fachärzte ist nicht zufrieden, bei den Hausärzten sind es nur 24 Prozent.
Fast alle befragten Ärzte (98 Prozent) und Psychotherapeuten empfinden ihre Arbeit als nützlich und sinnvoll, ein Drittel wünscht sich jedoch mehr Zeit für die Behandlung ihrer Patienten.
Telemedizin gehört nur in zwölf Prozent der Arztpraxen zum Alltag. Zwar erwartet die Mehrheit der Befragten, dass die Telemedizin an Bedeutung gewinnen wird, schließt die Anwendung in der eigenen Praxis aber eher aus. Nur ein Drittel der Ärzte könnte sich vorstellen, in den kommenden fünf Jahren telemedizinische Anwendungen in der Arzt-Patienten-Kommunikation einzusetzen. Auch die Übermittlung von freien Terminen an die Terminservicestellen spielt in der Arztpraxis nur eine untergeordnete Rolle: 40 Prozent der befragten Ärzte haben seit Jahresbeginn im Durchschnitt jeweils fünf Termine gemeldet.
Hintergrund:
Der Ärztemonitor ist eine repräsentative Befragung der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas). Auftraggeber ist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Die Umfrage wird seit 2012 alle zwei Jahre durchgeführt.
(Quelle: Ärzte Zeitung; KBV)
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Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat am Donnerstag erstmals über die Projekte zu neuen Versorgungsformen entschieden, die in der ersten Förderrunde mit Mitteln des Innovationsfonds gefördert werden sollen.
In der ersten Förderrunde betrug das Finanzvolumen der beantragten Projekte 800 Millionen Euro. Damit überstieg das Finanzvolumen bei Weitem die zur Verfügung stehenden Fördermittel in Höhe von 225 Millionen Euro. Deshalb ging es bei dem Beschluss des Innovationsausschusses auch um die gerechte Verteilung der vorhandenen Finanzmittel.
Die Antragsteller mit positivem Zwischenbescheid wurden inzwischen über die grundsätzliche Förderfähigkeit ihrer Projekte informiert. Sie müssen nun ihre Projekte überarbeiten und erneut einreichen. Nach erneuter Prüfung durch den Innovationsausschuss werden die endgültigen Förderbescheide erstellt. Sobald diese dann wirksam sind, werden die Projekte, die den Zuschlag erhalten haben, auf der Internetseite des Innovationsausschusses veröffentlicht werden. Dies wird frühestens Mitte Dezember 2016 der Fall sein.
(Quelle: G-BA; TK)
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Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung, und andere Meinungsbildner aus Gesundheitswesen, Politik und Wissenschaft äußern sich zur Gesundheitspolitik und Versorgung in der Rubrik "Zur Sache". In einem Interview erörtern wir alle vierzehn Tage aktuelle gesundheitspolitische Themen mit Experten in und außerhalb der TK.
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Aktuelles "Zur Sache"
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In unserer Rubrik "Zur Sache" geht es diesmal um das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) aus dem Jahr 2011. Ziel des AMNOG ist es, die Kosten für Arzneimittel zu dämpfen und gleichzeitig die Qualität der Arzneimittelversorgung zu verbessern. Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter Arzneimittel bei der TK, blickt "Zur Sache" auf fünf Jahre AMNOG zurück.
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Die Facharztklinik Hamburg lässt sich als erste Klinik in der Hansestadt für ihre Maßnahmen zur Patientensicherheit benoten, meldete welt.de. Die Klinik hat sich erneut einer Prüfung durch die Gesellschaft für Risiko-Beratung (GRB) unterzogen und von bundesweit 28 teilnehmenden Krankenhäusern die besten Noten erhalten.
Die GRB entwickelt auf der Basis einer Datenbank, in der mehr als 190.000 anonymisierte Schadensfälle archiviert sind, gezielt Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern. 339 solcher Maßnahmen hat GRB identifiziert. Jede einzelne dieser Maßnahmen wird dann in dem Krankenhaus, das die GRB beauftragt, überprüft. Am Ende können Kliniken maximal 100 Index-Punkte erhalten und werden so vergleichbar.
In der Facharztklinik Hamburg hat sich die so gemessene Patientensicherheit verbessert: Vor drei Jahren fanden die Gutachter noch einige nicht optimale Prozesse. Das sogenannte Team-Timeout, die siebte Sicherheitsstufe, wurde nur unzureichend erfüllt. Diesmal erhielt das Krankenhaus nicht wie zuvor 91, sondern 99 von 100 Punkten. Die anderen von der GRB geprüften Krankenhäuser erreichten im Durchschnitt 92 Punkte.
Auch andere Aspekte der Patientensicherheit werden in der Facharztklinik Hamburg berücksichtigt. So ist die Klinik nach eigenen Angaben Mitglied in der „Aktion Saubere Hände“ und im Aktionsbündnis Patientensicherheit. Auch können Mitarbeiter der Klinik mit dem Fehlerberichtssystem "Critical Incident Reporting System" (CIRS) in einem geschützten Raum kritische Ereignisse melden, die dann wiederum die Grundlage dafür sind, Prozesse und Prozeduren für die Patienten sicherer zu gestalten.
(Quelle: welt.de; Facharztklinik Hamburg)
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In einem sogenannten Brandbrief von 19 Ärzten an ihre Klinikleitung bemängelten die Mediziner die Zustände in der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Stammzell-Transplantation des Asklepios Krankenhauses St. Georg. Der Behandlungsstandard für Krebs- und Leukämiepatienten könne nicht mehr aufrechterhalten werden.
Die Ärzte schreiben von einer massiven Überlastung, vielen unbesetzten Stellen und von drohenden Kündigungen. Jeden Tag steige deshalb das Risiko von schwerwiegenden ärztlichen Fehlern. Grund für die Überlastung sei möglicherweise ein Zerwürfnis mit der Klinik-Leitung in der Frage, wer dem aus Altersgründen ausgeschiedenen Chefarzt folgt. In diesem Zusammenhang hätten mehrere Spezialisten die Klinik verlassen. Die Geschäftsführerin des Marburger Bundes, Angela Dickhöver-Döring, bezeichnete dies als eine "Fehlentscheidung der Konzerngeschäftsführung, die sich nicht an die Zusage ihres Vorgängers bei der Besetzung der Chefarzt-Stelle gebunden fühle", so die shz.
Für Asklepios besteht die angezeigte Überlastung nicht mehr, da die Abteilung personell verstärkt und die Bettenzahl vorläufig von 60 Betten auf 48 Betten reduziert wurde. "Aktuell sind von 18 Stellen in der Abteilung rund 2,5 Stellen unbesetzt", so der Kliniksprecher. Asklepios erwarte, dass sich die Personalsituation im weiteren Verlauf wieder vollständig bereinige, sodass die Abteilung in ihrer gewohnten Leistungsstärke weiterarbeiten könne.
Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) hat die Medienberichte zum Anlass genommen, mit allen, an der Behandlung von Tumorerkrankungen Beteiligten, die Versorgungssituation in Hamburg zu besprechen. Die Situationsanalyse habe ergeben, dass alle Beteiligten darin übereinstimmten, dass es keine Versorgungsschwierigkeiten für Betroffene gebe, auch nicht bei der Stammzelltransplantation. Die BGV werde die weitere Entwicklung im Bereich der hämatologisch-onkologischen Versorgung im stationären Bereich in Hamburg engmaschig begleiten, heißt es weiter in der Pressemeldung der BGV.
(Quelle: Hamburger Abendblatt; NDR 90,3; welt.de; kma-online; shz; BGV)
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Patienten haben seit vielen Jahren einen gesetzlichen Anspruch, nach einem Krankenhausaufenthalt mithilfe eines strukturierten Entlassmanagements in die ambulante Weiterversorgung übergeleitet zu werden. Aber nur ein Teil der Krankenhäuser hat diesen Anspruch auch praktisch umgesetzt. Trotz zahlreicher Regeln und Gesetze stehen Patienten daher immer wieder vor Problemen bei einer anschließenden Versorgung.
Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz wollte die Bundesregierung die Überleitung in die ambulante Weiterversorgung nach einem Krankenhausaufenthalt verbessern. Die Details über die Neuordnung des Entlassmanagements waren aber von den Partnern der Selbstverwaltung zu vereinbaren. Diese konnten sich nicht einigen, so dass das Bundesschiedsamt nun entschieden hat.
Damit schließt sich eine Versorgungslücke. "Der Versorgungsbedarf von Patienten richtet sich nicht nach starren Sektoren- oder Abrechnungsgrenzen. Die Entscheidung des Bundesschiedsamts wird helfen, den Rechtsanspruch der Patienten endlich in den Krankenhäusern durchzusetzen", sagte Johann-Magnus v. Stackelberg, stellvertretender Vorsitzender des GKV-Spitzenverbands.
Ab Sommer 2017 sollen demnach die Krankenhäuser bei der Entlassung von Patienten nach klar geregelten Verantwortlichkeiten und nach verbindlichen Standards vorgehen. Je nach individuellen Erfordernissen soll für Patienten die Anschlussversorgung verlässlich sichergestellt werden. Dazu gehören dann zum Beispiel auch verbindlich ein Entlassbrief und ein Medikationsplan. Außerdem kann der Krankenhausarzt bei Bedarf Arzneimittel, Verband-, Heil- und Hilfsmittel, häusliche Krankenpflege und Soziotherapie für einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen verordnen.
In Hamburg haben einige Krankenhäuser die Aufgaben des Entlassmanagements an externe Dienstleister delegiert, die Ihre Leistungen teilweise unentgeltlich zur Verfügung stellen.
(Quelle: Ärzteblatt; ÄrzteZeitung; GKV-Spitzenverband, Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Drucksache 20/10883; TK)
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In Hamburg soll ein Dolmetscherpool für die psychotherapeutische Behandlung von psychisch erkrankten Flüchtlingen eingerichtet werden. Hieraus sollen Dolmetscherkosten und die Qualifizierung und Supervision der Fachkräfte finanziert werden.
Zu diesem Zweck werden einmalig 200.000 Euro aus dem Integrationsfonds zur Verfügung gestellt, von denen 150.000 Euro für die Übernahme von Dolmetscherkosten vorgesehen sind. Damit können etwa 120 Menschen eine professionelle Psychotherapie erhalten.
Darüber hinaus soll eine zentrale Vermittlungsstelle in Hamburg entstehen, an die sich gleichermaßen niedergelassene Psychotherapeuten oder Psychiater sowie alle Ratsuchenden mit einer entsprechenden Problemstellung wenden können.
(Quelle: HAMBURGsofort; Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, Drucksache 21/6411)
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Medikamente zur Behandlung von hohen Blutfetten, wie etwa Cholesterin, gehören zu den umsatzstärksten und am häufigsten verordneten Arzneimitteln. Beinahe jeder dritte Hamburger TK-Versicherte über 60 Jahre (29 Prozent) schluckt einen sogenannten Lipidsenker. Das zeigt der aktuelle Innovationsreport der TK.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der verordneten Tagesdosen an Lipidsenkern stark gestiegen. Wurden im Jahr 2005 noch rund 31 Millionen Tagesdosen verordnet, waren es 2015 bereits rund 40 Millionen - das ist ein Anstieg um 30 Prozent.
"Arzneimittel zur Senkung von Blutfetten haben in der Medizin einen festen und sinnvollen Platz. Allerdings gilt es, immer den Menschen und nicht einen Laborwert zu behandeln. Für Patienten mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann auch eine Ernährungsumstellung, intensivere Bewegung oder Gewichtsreduktion förderlich sein", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. "Denn: Patienten mit leicht bis mäßig erhöhten Blutfetten benötigen nicht in jedem Fall Lipidsenker. Mit Blick auf die Verordnungszahlen drängt sich die Frage auf, ob möglicherweise eine Über- beziehungsweise Fehlversorgung vorliegt."
(Quelle: TK)
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Zahlen aus der Gesundheitsmetropole Hamburg
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172 niedergelassene Ärzte verfügen derzeit über die Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, am Screening-Programm zum Schutz vor multiresistenten Keimen teilzunehmen.
Das MRGN-Screening Programm, das am 1. Juli 2014 gestartet wurde, sieht vor, bestimmte Patienten vor einem geplanten Klinikaufenthalt auf multiresistente Keime (MRGN) zu testen. Hierfür benötigen die niedergelassenen Ärzte eine spezifische Qualifikation.
(Quelle: vdek-Hamburg; TK)
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Hamburger Bürgerschaft und Senat aktuell
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Wer interessante Daten und Informationen über die Hamburger Gesundheitsversorgung, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen oder andere sozialpolitische Themen sucht, findet
diese in der Hamburger Parlamentsdatenbank.
In den letzten Wochen wurden einige interessante Bürgerschaftsdrucksachen veröffentlicht:
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Hier finden Sie die Veranstaltungen der TK-Landesvertretung sowie Termine zu den Themen Sozialpolitik, Krankenversicherung und Gesundheit aus dem Gesundheitswesen.
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31. Oktober 2016, HCHE Research-Seminar
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2. November 2016 - Gesundheitswirtschaft trifft Wissenschaft
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5. November 2016 - 6. Tag der Allgemeinmedizin 2016
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10. November 2016 - Workshop-Reihe "Hamburg - Gesundheitsmetropole mit Leuchtkraft"
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16. November 2016 - HAG-Jahrestagung
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5. Dezember 2016, HCHE Research Seminar
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