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Hamburg
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Aktuelles aus der Gesundheitsmetropole
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Sehr geehrte Damen und Herren,
langsam, aber stetig nimmt der gesundheitspolitische Betrieb wieder Fahrt auf. Aber auch in der Sommerpause standen die Räder nicht ganz still. So wurden Fusionsgespräche zwischen dem UKE und der Klinik Fleetinsel öffentlich, und der stellvertretende Vorsitzende der KVH machte sich per Interview Gedanken über die ambulante Notfallversorgung.
Was es sonst noch an Neuigkeiten gab, lesen Sie in unserem aktuellen Newsletter.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihre Maren Puttfarcken und das Team der TK-Landesvertretung
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Die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) hat 300 Menschen in der Hansestadt zu ihrem Informationsstand über Patientenrechte befragt. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ sei, zeige sie dennoch, dass es bei diesem Thema beachtliche Wissenslücken gebe, so die vzhh.
Die Befragten im Alter zwischen 18 und 94 Jahren beantworteten zehn Fragen aus einem Quiz zum Bereich Patientenrechte. Insbesondere zwei Fragen - nach Patientenrechten und der Patientenquittung - wurden auffällig oft falsch beantwortet.
Fast die Hälfte der Befragten ging davon aus, dass ihr Arzt sie über Behandlungsfehler unaufgefordert aufklären müsse. Laut dem Patientenrechtegesetz vom Februar 2013 muss der Arzt jedoch nur dann über Behandlungsfehler informieren, wenn er damit gesundheitliche Gefahren vom Patienten abwenden kann. Ebenso herrscht Unsicherheit darüber, wer laut Gesetz dazu verpflichtet ist, bei einem Verdacht auf einen Behandlungsfehler zu helfen. Seit 2013 sind dies die Krankenkassen. Sie müssen ihre Versicherten bei Behandlungsfehlern unterstützen. Laut vzhh gefällt vielen Befragten diese Regelung nicht, da sie befürchten, dass sie durch aktives Nachhaken das Vertrauensverhältnis zu ihrem Arzt gefährden.
Beim Thema Patientenquittung besteht ebenfalls Aufklärungsbedarf. Drei Viertel der Befragten wissen nicht, was diese beinhaltet und dass Patienten eine Quittung über abgerechnete Leistungen beim Arzt oder ihrer Krankenkasse anfordern können.
(Quelle: VZHH; Ärzte Zeitung; TK)
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Die Gefahr für Menschen, sich mit gefährlichen Keimen zu infizieren, ist trotz Infektionsschutzgesetz und strengeren Hygieneverordnungen für Krankenhäuser und Arztpraxen nicht gebannt. Im Gegenteil: Multiresistente Erreger, die gegen die gängigen oder sogar gegen alle Antibiotika-Gruppen resistent sind, gefährden Patienten. Deshalb hat die Debatte um eine qualitätsgesicherte Antibiotikaverordnung zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen und über Hygienemaßnahmen erneut Fahrt aufgenommen.
Eine verdeckte Untersuchung des Magazins stern in 17 Hamburger Kliniken ergab, dass es bei der Reinigung von sogenannten "Griffkontaktflächen" erhebliche Mängel gibt. Sogar Türgriffe, die bei Hygienikern als größte Gefahrenquelle gelten, waren in 69 Prozent der Fälle gar nicht oder nur teilweise gesäubert.
Die Verbreitung von multiresistenten Erregern gefährdet die Patientensicherheit. Diese zu fördern, ist nicht nur Aufgabe von Ärzten oder Krankenkassen, sondern erfordert die Mitwirkung aller Beteiligten. Das Wissenschaftliche Institut der TK (WINEG) veranstaltet deshalb gemeinsam mit den Asklepios Kliniken vom 16. bis 17. September 2016 in der Handwerkskammer das diesjährige Symposium Patientensicherheit.
Mit dem Start einer Kampagne will die TK Versicherte darüber informieren, was sie selbst zu ihrem Schutz tun können. Ein digitales Infopaket der TK "Multiresistente Erreger - Was tun?" informiert zu den Themenfeldern Antibiotika, Reisen, Krankenhaus und Küchenhygiene. Hier erfahren Interessierte auch, wann die Verschreibung und Einnahme von Antibiotika wirklich sinnvoll ist. Die politische Forderung nach einer konzertierten Aktion für einen umfassenden Infektionsschutz der TK finden Sie hier.
(Quelle: Ärzteblatt; stern; TK)
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Im Prozess um einen Betrug in Millionenhöhe mit Röntgenkontrastmitteln hat das Hamburger Landgericht nun Haftstrafen verhängt. (Wir berichteten im Newsletter Nr. 8 vom 8.8.2016.)
Das Gericht hat einen ehemaligen Hanserad-Geschäftsführer und einen Apotheker wegen Abrechnungsbetrugs in 26 Fällen schuldig gesprochen. Sie sollen nach Überzeugung des Gerichts aktiv an den Machenschaften beteiligt gewesen sein. In weiteren zehn Fällen wurden die Beschuldigten als Mitwisser wegen Beihilfe verurteilt. Laut Gericht beläuft sich der Schaden zulasten der Krankenkassen auf mindestens acht Millionen Euro.
Der Geschäftsführer muss viereinhalb Jahre ins Gefängnis, der Apotheker fünf. Von der Staatsanwaltschaft wurden acht und sieben Jahre gefordert. Im Plädoyer hatte die Anklagebehörde die aus ihrer Sicht unzureichenden Kontrollen der Krankenkassen kritisiert.
Der Chef der Hanserad-Gruppe und mutmaßliche Kopf des Betrugs, Prof. Dr. Wolfgang Auffermann, ist Ende 2012 nach Dubai geflohen und wird nach wie vor per Haftbefehl gesucht.
(Quelle: Ärzteblatt; shz; TK)
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Auch in der Landesvertretung Hamburg haben über den Sommer hinweg die Räder nicht stillgestanden. Herausgekommen ist dabei auch eine neue Rubrik auf unserer Homepage. Unter der Überschrift "Zur Sache" finden Sie künftig alle 14 Tage ein Interview zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen mit Experten inner- und außerhalb der TK. Dieses Mal geht es um Behandlungsfehler und die Frage, wie die TK Patienten unterstützt. Hierzu gibt es eine Broschüre, die alle Aspekte zu diesem Thema behandelt.
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UKE will Klinik Fleetinsel übernehmen
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"Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und die Klinik Fleetinsel Hamburg befinden sich im Gespräch über eine Fusion der Häuser", sagte die UKE-Sprecherin Saskia Lemm am 11. August 2016 dem Hamburger Abendblatt. Weitere Einzelheiten äußerte Lemm nicht. Die Klinik Fleetinsel bestätigte entsprechende Gespräche. Auch die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz teilte mit, dass sie hierüber informiert sei.
Die Klinik Fleetinsel hat ihre Räume im Gebäudekomplex des Hotels Steigenberger und verfügt insgesamt über 75 Betten. Davon sind 30 Betten für die Chirurgie und Orthopädie im Hamburger Krankenhausplan berücksichtigt. Die Klinik ist spezialisiert auf orthopädische Fachgebiete wie Wirbelsäulen-, Gelenk- und Fußchirurgie sowie Sportmedizin. Darüber hinaus verfügt die Klinik über eine Allgemein- und Gefäßchirurgie.
(Quelle: Hamburger Abendblatt; TK)
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Das Senioren- und Pflegeheim Röweland ist am 27. Juli 2016 wegen erheblicher Mängel geschlossen worden. (Wir berichteten im Newsletter Nr. 8 vom 8.8.2016.) Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung und die Wohnpflegeaufsicht des Bezirksamts Hamburg-Nord hatten zuvor die hygienischen Zustände im Haus und die schlechte Pflege und Betreuung der Bewohner beanstandet. Daraufhin untersagte das Bezirksamt den Betrieb; der vdek in Hamburg kündigte im Namen der Hamburger Pflegekassen den Versorgungsvertrag mit der Einrichtung. Schwerstpflegebedürftige Bewohner wurden in andere Pflegeinrichtungen verlegt. Für verbleibende Bewohner wurde der Träger des Pflegeheims verpflichtet, deren Versorgung so lange sicherzustellen, bis diese einen neuen Platz in einer anderen Pflegeeinrichtung gefunden haben.
Mittlerweile hat die Berliner CURA-Gruppe die Geschäftsanteile des bisherigen Trägers, der Geschwister Jensen SeniorenWohnen GmbH, übernommen und möchte das Seniorenzentrum weiterbetreiben. Daraus wird zunächst aber nichts: CURA wird erst wieder neue Bewohner oder rückkehrwillige Pflegebedürftige aufnehmen dürfen, wenn die betrieblichen Voraussetzungen für eine gute Pflege erfüllt sind, so die vdek-Landesvertretung in Hamburg in ihrem Ersatzkassenreport. Vorher werde es auch keinen neuen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen geben.
(vdek-Hamburg; Hamburger Morgenpost; taz; TK )
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Bis Ende 2017 soll es nach dem Willen des Bundesgesetzgebers in jedem Bundesland arbeitsfähige klinische Krebsregister geben. Um den Stand des Auf- und Umbaus regionaler Krebsregister zu erheben, hat der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) ein Gutachten bei dem Beratungsunternehmen Prognos in Auftrag gegeben. Ergebnis: In acht von 16 Bundesländern ist die Situation kritisch.
Nur die Bundesländer Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland werden nach Ansicht der Gutachter das Ziel erreichen. Für Hamburg bestätigte Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz im Gesundheitsausschuss auf Nachfrage, dass das Hamburger klinische Krebsregister schon sehr weit sei und voraussichtlich im Jahr 2017 erste Daten liefern könnte.
Klinische Krebsregister sollen dazu dienen, den Verlauf von Krebserkrankungen sowie die Therapie zu erheben. Damit soll es in naher Zukunft möglich sein, die Qualität der onkologischen Versorgung auf der Basis objektiver Daten abzubilden.
(Quelle: Ärzte Zeitung; GKV-Spitzenverband; TK)
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Warum suchen immer mehr Patienten in der sprechstundenfreien Zeit die Notfallaufnahmen der Krankenhäuser und die Notfallambulanzen der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH) auf und nehmen den fahrenden Notdienst der KVH in Anspruch? Hierzu führte die Ärztezeitung ein Interview mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der KVH, Dr. Stephan Hofmeister.
Einen Grund sieht Hofmeister in dem Überangebot an Klinikambulanzen. "21 Klinikambulanzen in Hamburg sind ein drastisches Überangebot. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ich als Patient das Angebot wahrnehme, auch wenn ich damit bis zur nächsten Sprechstunde warten könnte." Zudem sei zu beobachten, dass alle Dienste auch für Bagatellerkrankungen in Anspruch genommen würden, so die Ärzte Zeitung.
Eine Zusammenarbeit zwischen der KVH und den Krankenhäusern hält Hofmeister unter bestimmten Bedingungen für realisierbar. Allerdings müsste der Gesetzgeber in diesem Fall dafür sorgen, dass die Parallelstrukturen verschwinden. "Ich halte einen gemeinsamen Modellversuch mit den Krankenhäusern in Hamburg für möglich. Nicht denkbar ist, dass wir in Hamburg wie in Flächenländern in jedem Krankenhaus eine Anlaufpraxis betreiben." Das Problem sei nur, dass jede Klinik sich das wünsche.
Das Angebot des fahrenden Notdienstes hält Hofmeister auch weiterhin für sinnvoll. Der Bedarf sei da, aber nicht jede Nachfrage gerechtfertigt. Derzeit sind in den sprechstundenfreien Zeiten dreizehn Teams mit G.A.R.D. als Dienstleister im Einsatz. Manchmal brauche eine Patientin, die schlecht zu Fuß ist, auch nur ein neues Rezept. Dr. Stanislaw Nawka, eingesetzt im fahrenden Notdienst, fasst seine Tätigkeit in der Ärzte Zeitung so zusammen: "Die einzige Regel im Notdienst ist: Es gibt keine."
(Quelle: Ärzte Zeitung)
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Zahlen aus der Gesundheitsmetropole Hamburg
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Die Leistungsausgaben der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg sind 2015 erneut gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es pro Kopf einen Anstieg der Ausgaben von 1,8 Prozent. Damit erhielt jeder TK-Versicherte in der Hansestadt medizinische Leistungen im Wert von knapp 2.400 Euro.
(Quelle: TK)
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Hamburger Bürgerschaft und Senat aktuell
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Wer interessante Daten und Informationen über die Hamburger Gesundheitsversorgung, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen oder andere sozialpolitische Themen sucht, findet
diese in der Hamburger Parlamentsdatenbank.
In den letzten Wochen wurden einige interessante Bürgerschaftsdrucksachen veröffentlicht:
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Schriftliche Kleine Anfrage
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Hier finden Sie die Veranstaltungen der TK-Landesvertretung sowie Termine zu den Themen Sozialpolitik, Krankenversicherung und Gesundheit aus dem Gesundheitswesen.
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7. bis 9. September 2016 - solutions.hamburg
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13. September 2016 - Menschen mit Demenz im Akut-Krankenhaus
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16. bis 17. September 2016 - Patientensicherheit
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21./ 22. September 2016 - 12. Gesundheitswirtschaftskongress
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9. bis 16. Oktober 2016 - Hamburger Hospizwoche
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