Mehr als 321.000 Rechnungen nordrheinischer Krankenhäuser hat der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) im Auftrag der Krankenkassen im Jahr 2018 geprüft. 50,3 Prozent der Rechnungen wurden um durchschnittlich 2.000 Euro pro Fall gekürzt. In mehr als 90 Prozent der Fälle hätten die Kliniken den Änderungen zugestimmt, teilt der MDK mit. Die Zahl der Abrechnungsprüfungen in Krankenhäusern nehme seit Jahren zu.
Die Analyse der Prüfungen zeige, dass sich die Kliniken in der Qualität ihrer Abrechnungen deutlich unterscheiden würden. In einigen Häusern gebe es nur wenige Korrekturen. In anderen Kliniken prüfe der MDK Nordrhein sehr viele Rechnungen. Davon würden über 70 Prozent beanstandet. "Dies führt dazu, dass das Ziel der richtigen und gerechten Vergütung im Krankenhausbereich verfehlt wird", sagte Andreas Hustadt, Geschäftsführer des MDK Nordrhein.
Leidtragende seien auf lange Sicht alle Kliniken, die korrekt abrechnen würden. Die steigende Zahl der Prüfungen binde in Krankenhäusern, bei Kassen und beim MDK personelle und finanzielle Ressourcen, die für die Versorgung der Patienten an anderer Stelle fehlten. Hustadt appellierte an den Gesetzgeber und an die Verantwortlichen von Krankenhäusern und Kassen, Regelungen zu finden, die den Systemfehler korrigieren.
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