Ein neu entwickelter Bluttest kann im Mittel acht Jahre vor der klinischen Diagnose auf eine Alzheimer-Erkrankung hinweisen. Das zeigten Wissenschaftler des Forschungskonssortiums aus Ruhr-Universität Bochum (RUB), Deutschem Krebsforschungszentrums (DKFZ) und Krebsregisters Saarland mit einer großen populationsbezogenen Kohortenstudie aus dem Saarland. "Unser einfacher und kostengünstiger Bluttest kann die Erkrankung bereits in einem noch symptomlosen Stadium aufspüren und Personen identifizieren, die ein besonders hohes Risiko haben, Alzheimer zu entwickeln", so Prof. Dr. Klaus Gerwert, Sprecher des Forschungskonsortiums "Protein Research Unit within Europe" an der RUB.
Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es zu einer Fehlfaltung des Amyloid-Beta-Proteins, die bereits 15 bis 20 Jahre vor Auftreten der ersten Symptome beginnt. Die fehlgefalteten Proteine verklumpen und lagern sich als Amyloid-Plaques im Gehirn ab. Klaus Gerwert und seinem Team gelang es, einen Test zu entwickeln, der im Blut nachweist, ob das Gehirn mit diesen Plaques belastet ist.
In 70 Prozent der Fälle identifizierte der Bluttest diejenigen Personen, bei denen sich später tatsächlich eine Alzheimer-Demenz entwickelte. Bei neun Prozent lieferte der Test fälschlicherweise ein positives Ergebnis, obwohl die Probanden gesund blieben ("falsch positiv").
|