Ein Forschungsteam der Universität Witten/Herdecke um Prof. Dr. Susanne Bücker hat einen Fragebogen entwickelt, der Einsamkeit bei Kindern messen soll. Der Fragebogen hole die jungen Studienteilnehmenden in ihrer Lebensrealität ab und bediene sich eines kindgerechten Wortschatzes, teilte die Universität mit.
"Die dünne Datenlage zum Thema ‚Einsamkeit bei Kindern‘ in Deutschland ist erschreckend“, sagte Bücker. In ihrer aktuellen Studie konzentriert sie sich auf Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 15 Jahren. Das sei eine besonders vulnerable Altersgruppe, die jedoch in der Einsamkeitsforschung bisher kaum bis gar keine Beachtung gefunden habe.
Deutschland hinke im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich hinterher. "Es braucht valide, zielgruppengerechte Messinstrumente und ein engmaschiges Monitoring über einen längeren Zeitraum, um zu erheben, inwiefern bereits Kinder Einsamkeit erleben, welche Risikofaktoren diese begünstigen und welche gesundheitlichen Folgen das Gefühl haben kann", erläuterte die Wissenschaftlerin.
Die wissenschaftliche Erhebung an der UW/H ist zunächst für den Zeitraum von Dezember 2023 bis April 2024 angesetzt. Für die deutschlandweite Einsamkeitsstudie werden aktuell noch interessierte Teilnehmende, Eltern mit Kindern, gesucht.
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