Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) werden von 37 Prozent der Patientinnen und Patienten täglich genutzt, von ihrer Wirksamkeit sind jedoch nur 19 Prozent vollständig überzeugt. Zum diesem Schluss kommt der DiGA-Report von Techniker Krankenkasse (TK) und Universität Bielefeld.
Apps auf Rezept können Ärztinnen und Ärzte seit Oktober 2020 verschreiben. Damit ist Deutschland weltweit das erste Land, in dem die Kosten für die digitalen Helfer durch die gesetzliche Krankenversicherung übernommen werden. Bis Ende Dezember 2021 seien bei der TK 19.025 Verordnungen für DiGA eingegangen, teilt die Kasse mit. Am häufigsten verschrieben wurden Apps gegen Rückenschmerzen (3.947), Tinnitus (3.450) und Migräne (2.524).
Mit 66,5 Prozent liegt der Anteil der Frauen bei den DiGA-Nutzerinnen und -Nutzern deutlich höher als der der Männer. Ein Blick auf die Altersverteilung zeigt, dass es auffallend weniger Verschreibungen bei den unter 30-Jährigen und den über 60-Jährigen gibt. Das Durchschnittsalter der DiGA-Nutzerinnen und -Nutzer liegt bei 45,5 Jahren.
"Bei der Frage, wer die Apps verschrieben bekommt, spielt nicht das Alter eine Rolle, sondern die Erkrankungen", sagte Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK). "Jüngeren werden die Apps seltener verschrieben, weil weniger von ihnen an den Krankheiten leiden, die die Apps therapieren."
Bei der Zufriedenheit mit den Apps habe sich ein gemischtes Bild abgezeichnet: 19 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass die App ihre Beschwerden gelindert habe, 43 Prozent stimmten eher zu, dass die App ihnen geholfen habe. 34 Prozent geben jedoch an, dass die DiGA ihnen nicht oder eher nicht geholfen hat.
Zu den Ergebnissen der Befragung hat sich Studienleiter Prof. Dr. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld im TK-Blog geäußert.
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