Rund ein Drittel der so genannte Challenges auf der aus China stammenden Social Media-Plattform TikTok sind potenziell schädlich, ein Prozent sogar potenziell tödlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität München im Auftrag der Landesmedienanstalt NRW. Befragt wurden über 750 TikTok-Nutzende im Alter zwischen 10 und 16 Jahren.
Zwar reguliere TikTok schädliche Inhalte, indem sowohl die Challenges als auch damit zusammenhängende Suchbegriffe blockiert würden. Werde jedoch ein schädliches Video von TikTok nicht früh genug oder ausreichend reguliert, lasse der Algorithmus der Plattform es durchaus zu, dass sich Challenges innerhalb weniger Wochen stark verbreiten würden, heißt es in der Studienzusammenfassung. Die Autorinnen und Autoren kritisieren die fehlende Transparenz darüber, nach welchen Kriterien TikTok Challenges reguliere, mit Warnhinweisen versieht oder gar lösche.
"TikTok muss neben den offensichtlichen Nachlässigkeiten beim Schutz der Menschenwürde auch im Bereich des Jugendschutzes anfangen, seine Verantwortung ernst zu nehmen", forderte der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW Dr. Tobias Schmid. Gleichzeitig müssten Eltern und pädagogische Fachkräfte sich immer wieder bewusst machen, dass die Welt, in der ihre Kinder aufwachsen, heute auch digital ist. "Es reicht nicht, nur zu wissen, wie das Kind nach dem Sportunterricht nach Hause kommt, sondern auch, mit wem es virtuell abhängt und was ihm dort begegnet", sagte Schmid.
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