Schwarze und als asiatisch oder muslimisch wahrgenommene Menschen machen im deutschen Gesundheitswesen häufig negative Erfahrungen. Das zeigt der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor 2023 "Rassismus und seine Symptome" (NaDiRa-Monitoringbericht 2023) mit dem Schwerpunkt Rassismus und Gesundheit im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Der Direktor des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Prof. Dr. Frank Kalter, sagt in einer Pressemitteilung, dass Diskriminierung im Gesundheitswesen an unterschiedlichen Stellen stattfinde. So würden rassistisch markierte Personen zum Beispiel schlechter Termine erhalten und weniger Gehör mit ihren Leiden finden. Weiterhin gaben schwarze, muslimische oder asiatische Frauen und Männer jeweils mehr als doppelt so häufig wie der Rest der Bevölkerung an, im letzten Jahr medizinische Behandlungen aus Angst vor Schlechterbehandlung verzögert oder vermieden zu haben.
Dr. Pedram Emami, Präsident der Hamburger Ärztekammer, reagierte besorgt auf die Ergebnisse des NaDiRa-Monitoringberichts 2023. Emami sagte im NDR, dass er Rassismus als ein gesamtgesellschaftliches Problem sehe. Aber gerade im sensiblen Gesundheitsbereich dürfe eine vielfältig zusammengesetzte Gesellschaft wie die deutsche nicht mehr über die Diskriminierung ganzer Bevölkerungsgruppen hinwegsehen.
Für den aktuellen NaDiRa-Monitoringbericht 2023 haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DeZIM untersucht, welche Diskriminierungserfahrungen die Menschen in Deutschland machen. Von Juni bis November 2022 führten sie dazu eine repräsentative Befragung durch, an der mehr als 21.000 Personen in Deutschland teilgenommen haben. Für den Schwerpunkt Gesundheit wurden weitere qualitative Studien durchgeführt und zahlreiche weitere Daten erhoben oder neu ausgewertet.
(Quelle: Ärzte Zeitung; DeZIM; NaDiRa-Monitoringbericht 2023; NDR)
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